Wien/Budapest - Nachdem der ungarische Staat im Sommer der BayernLB ihre Problemtochter MKB abgenommen hat, spekulieren ungarische Medien nun über eine Übernahme der Ungarn-Töchter von Erste Group und RBI. Anfang September habe es mehrere "Geheimtreffen" zwischen Regierungsmitgliedern und den Spitzen der österreichischen Banken gegeben, berichtet das Magazin "Figyelö" am Donnerstag online.

Zunächst sei Kanzleramtsminister Janos Lazar mit RBI-Chef Karl Sevelda zusammengetroffen. Danach habe Premier Viktor Orban persönlich mit Erste-Chef Andreas Treichl gesprochen - auch dieses Treffen sei von Lazar vorbereitet worden, schreibt das Nachrichtenportal.

"Wir haben keine konkreten Verkaufsprojekte in irgendeinem unserer Märkte", sagte RBI-Sprecherin Ingrid Krenn-Ditz dazu auf APA-Anfrage. "Wir schauen uns aber alle Märkte an und können nicht ausschließen, dass wir uns aus dem einen oder anderen zurückziehen." Ob es ein Treffen Seveldas mit dem ungarischen Regierungsvertreter gegeben hat, wollte die Sprecherin nicht kommentieren.

"Mit uns hat es keine diesbezüglichen Gespräche gegeben", sagte Erste-Group-Sprecher Michael Mauritz, "und wir haben auch nicht die Absicht, in Ungarn zu verkaufen." (APA, 18.9.2014)