Juba - Die Regierung des Bürgerkriegslandes Südsudan hat seine Angaben zu einem vermeintlichen Arbeitsverbot für Ausländer präzisiert. Es werde kein ausländischer Beschäftigter ausgewiesen, sagte Außenminister Barnaba Marial Benjamin am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Auch Arbeiter aus den Nachbarländern seien nach wie vor "sehr willkommen".

Das Arbeitsministerium hatte am Dienstag sämtliche Nichtregierungsorganisationen und Privatunternehmen angewiesen, alle Ausländer bis zum 15. Oktober zu entlassen und die Stellen mit "kompetenten" Einheimischen zu besetzen. Nach Protesten von Hilfsorganisationen und Nachbarländern stellte Arbeitsminister Ngor Kolong Ngor nun klar, dass es dabei nur um "niedrige Posten" und nicht um spezialisierte Mitarbeiter wie Krankenschwestern, Projektleiter oder Finanzkontrolleure gehe.

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Lediglich 40 Prozent der Arbeitsplätze müssten mit qualifizierten Südsudanesen besetzt werden. Einrichtungen der UNO, diplomatische Missionen sowie internationale Organisationen seien davon ausgenommen.

Im Südsudan herrscht Bürgerkrieg, seit Mitte Dezember ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Riek Machar eskalierte. Bei den Kämpfen wurden tausende Menschen getötet. Die Vereinten Nationen erklärten die Nahrungsmittelkrise im Südsudan im August zur "schlimmsten in der Welt". 1,3 Millionen Menschen wurden zu Flüchtlingen, viele von ihnen werden von ausländischen Hilfsorganisationen versorgt. Auch die Wirtschaft Südsudans ist auf qualifizierte Arbeitnehmer aus dem Ausland angewiesen. (APA, 17.9.2014)