Bonnie "Prince" Billy
Singer’s Grave A Sea Of Tongues
(Domino)

Angesichts des Outputs von William Oldham stellte sich zuletzt Völlegefühl ein, zumal die Qualität des als Bonnie „Prince“ Billy arbeitenden Folk-und Country-Musikers stagnierte. Für Singer’s Grave A Sea Of Tongues hat er sich mit Mark Nevers von Lambchop in Nashville zusammengetan und ein lebendiges, bandorientiertes Album produziert. Hey, stellenweise rockt der Prinz sogar.

cover: domino

J Mascis
Tied To A Star
(Sub Pop / Trost)

Dass J Mascis Neil Young kann, ist seit seinem durchgeknallten Cover von Lotta Love aktenkundig. Seine verwandt weinerliche Stimme krönt nun auf Tied To A Star ein halbakustisches Soloalbum. Als Dinosaur-Jr.-Chef im Jurrasic-Park weltbekannt, dröhnt es unter der Akustischen, während J seine grauen Haare als Vorhang vor der Welt kurz hochzieht. Hübsch und melodieselig.

cover: sub pop

Earth
Primitive And Deadly
(Southern Lord / Trost)

Das Cover sieht aus wie die Fortsetzung von Led Zeppelins Houses of the Holy. Die neue Earth rammt wieder dröhnende Riffs stumpf in den Permafrostboden. Dabei unterstützen Earth-Chef Dylan Carlson (mit dessen Flinte sich Kurt Cobain empfahl) die Vokalistin Rabia Shaheen Qazi und Mark Lanegan. Das Ergebnis ist eine kalte Ekstase, ist Metal für Totengräber. Trostlos. Genial. (flu, Rondo, DER STANDARD, 19.9.2014)

cover: southern lord