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In Schottland wächst die Zustimmung zur Abspaltung.

Foto: apa/epa/Andy Rain

Edinburgh - Fünf Tage vor dem schottischen Unabhängigkeitsreferendum zeigt eine neue Umfrage die Befürworter in Führung. 54 Prozent wollen für die Unabhängigkeit Schottlands stimmen und 46 Prozent dagegen, berichtete die "Sunday Times" am Samstagabend unter Berufung auf eine Erhebung des Instituts ICM. Es ist der bisher größte Vorsprung des Ja-Lagers, das jüngst in mehreren Umfragen zurückgelegen war.

Meinungsforscher John Curtice wies jedoch darauf hin, dass die Umfrage nur an einer vergleichsweise kleinen Stichprobe von 705 Personen durchgeführt worden sei und somit eine höhere Schwankungsbreite habe. Vor einer Woche war erstmals eine Umfrage veröffentlicht worden, in der das Ja mit 51 Prozent vornelag.

Weitere Umfragen

Seitdem wurden mehrere Umfragen publiziert, die alle die Unabhängigkeitsgegner knapp in Führung zeigten. Eine am Samstag veröffentlichte Umfrage, die für die "Sunday Times" durchgeführt wurde, zeigte eine steigende Zustimmung für die Unabhängigkeit. In der Erhebung des Instituts Panelbase legten die Befürworter der Unabhängigkeit im Vergleich zur vergangenen Woche um einen Prozentpunkt auf 49 Prozent zu, während das unionistische Lager auf 51 Prozent verlor.

Eine weitere Umfrage im Auftrag der Nein-Kampagne zeigte dagegen einen klaren Vorsprung der Unabhängigkeitsgegner. Sie liegen mit 47 zu 40,8 Prozent vorne, allerdings gaben neun Prozent der Befragten an, sich noch nicht entschieden zu haben. 3,8 Prozent wollten sich nicht äußern.

Demonstration für Einigkeit

Unterdessen demonstrierten tausende uniformierte Mitglieder des protestantischen Oranier-Ordens am Samstag, um vor der Volksabstimmung über die schottische Unabhängigkeit für die Einheit Großbritanniens zu demonstrieren. "Wir sind stolz, zu Großbritannien zu gehören", sagte der Großmeister der Schottischen Loge, Henry Dunbar, vor Ort.

Der Aufzug der rund 12.000 Oranier wurde von den Londoner Parteien mit Argwohn betrachtet. Die Kampagne "Better Together" ("Besser zusammen"), die sich für ein "Nein" gegen die Loslösung Schottlands einsetzt, will ein Aufschaukeln der Konfrontation verhindern. "Ich will mit denen nichts zu tun haben", sagte der Labour-Abgeordnete Jim Murphy über die Oranier. "'Better Together' will mit denen nicht zu tun haben."

Der Schotte Ginger Fraser, der kommenden Donnerstag mit "Nein" stimmen will, sagte, die Schotten würden sich durch den Oranier-Zug nicht beeinflussen lassen. "Die Leute bilden sich selbst ihre Meinung", sagte er. Einige Verantwortliche der "Better Together"-Kampagne wirkten aber "verunsichert", fügte Fraser hinzu. (APA/Reuters, 14.9.2014)