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Die Rettung für die angeschlagene bulgarische Corpbank naht. Die Eigentümer bitten den Staat und die Notenbank um ihre Mithilfe bei der Sanierung.

Foto: Reuters/Stoyan Nenov

Wien - Lange wurde gerätselt, jetzt ist das Geheimnis um den Wiener Fonds, der die schwer angeschlagene bulgarische Corporate Commercial Bank (Corpbank) retten will, gelüftet. Die Wiener Investmentgesellschaft Epic hat sich nun geoutet und einen Brief an den bulgarischen Ministerpräsidenten Georgi Bliznashki, den Finanzminister Rumen Porodzanov und an den Gouverneur der bulgarischen Nationalbank, Ivan Iskrov, geschickt. Darin teilt der Fonds mit, dass die Mehrheitseigentümer der Corpbank - der Staatsfonds des Oman (hält 30 Prozent) und die russische VTB Capital (hält zehn Prozent) - das Geldhaus mit staatlicher Unterstützung retten wollen.

In dem Brief wird bei der Regierung und der Zentralbank um Hilfe bei der Ausarbeitung eines Sanierungsplans gebeten. Epic berät dabei den omanischen Staatsfonds und hat ein Treffen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia für kommende Woche vorgeschlagen.

Kürzlich vom Standard auf ein mögliches Engagement angesprochen, hieß es von Epic noch: "Es gibt dazu nichts zu sagen."

Die noch in der Endphase der kommunistischen Ära 1988 gegründete Corpbank hatte es im Laufe der Jahre bis fast ganz nach oben geschafft und ist heute die viertgrößte Bank des Landes. Ihr Absturz dauerte nur wenige Wochen - Ende Juni musste die Notenbank nach einem massiven Kundenansturm die Kontrolle über das Institut übernehmen. Ausgelöst wurde der Bank-Run durch Medienberichte über zweifelhafte Geschäfte der Bank.

Haupteigentümer der Bank, Zwetan Wassilew, wurde inzwischen wegen Untreue angeklagt. In der Folge stürzten auch die Kurse anderer Bankaktien ab, was zeigte, wie verwundbar der Sektor nach der Finanzkrise noch ist.

Die Corpbank begann ab 2005 immer mehr Gelder von Staatsunternehmen zu verwalten. Besonders das Geld der staatlichen Energiefirmen lag überwiegend auf Konten der Bank. Das ging auch unter der bürgerlichen Minderheitsregierung der GERB-Partei so weiter, bis die CorpBank schließlich die Hausbank von 19 der 40 mehrheitlich staatlichen Unternehmen war. (Reuters, bpf, DER STANDARD, 13.9.2014)