Klagenfurt - Die Kärntner Sparkasse will auch älteren Kunden Hypothekardarlehen ermöglichen. Derzeit gebe es für Menschen ab einem gewissen Alter keinerlei Möglichkeit, etwa für einen nötigen Hausumbau ein Darlehen aufzunehmen, erklärte Vorstandsdirektorin Gabriele Semmelrock-Werzer bei einem Pressegespräch am Freitag. Diese Situation sei diskriminierend und bedürfe einer Änderung.

Günter Novak, Leiter des Bereichs Bauen und Wohnen in der Sparkasse, erklärte die Situation anhand eines Beispiels: Ein Ehepaar im Alter von 75 Jahren mit einer Nettopension von 1.800 Euro will sein Wohnhaus altersgerecht umbauen. Die Immobilie ist auf 300.000 Euro geschätzt, das Ehepaar will 50.000 Euro endfällig aufnehmen. "Das ist derzeit nicht möglich, obwohl der Kredit hundertprozentig besichert wäre", sagte Novak. Da es sich aber um einen endfälligen Kredit handle, würden strenge Auflagen gelten, die eine Genehmigung durch die Bank unmöglich machten. In der Schweiz hätte dieses Ehepaar überhaupt kein Problem, betonte Novak.

Die Sparkasse hat nun ein Modell ausgearbeitet, das der Finanzmarktaufsicht vorgelegt werden soll. Semmelrock-Werzer: "Die derzeitige Situation stellt eine Diskriminierung dar, daher wollen wir eine Änderung herbeiführen." Angesichts der demografischen Entwicklung werde das Thema in den nächsten Jahren zudem noch zusätzlich an Bedeutung gewinnen. Bei der Sparkasse hofft man nun darauf, dass sich die FMA mit dem ausgearbeiteten Modell anfreunden kann. Wie dieses konkret ausschaut, wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Mit einer Umsetzung - bei positiver Beurteilung durch die Aufsicht - wird bis Mitte kommenden Jahres gerechnet. (APA, 12.9.2014)