Shanghai/Ingolstadt - Wegen zu hoher Preise für Ersatzteile und Wartung von Audi-Fahrzeugen haben chinesische Behörden eine Strafe von umgerechnet rund 31 Mio. Euro verhängt. Zahlen muss die Strafe die Audi-Vertriebstochter des Gemeinschaftsunternehmens FAW-Volkswagen, bestätigte eine Audi-Sprecherin am Donnerstag. Die Summe war bereits Mitte August in chinesischen Medien kolportiert worden.

Die Ingolstädter Volkswagen-Tochter gehört zu einer ganzen Reihe westlicher Autobauer, die in China des Missbauchs ihrer Marktstellung bezichtigt wurden. Dazu gehören auch BMW und Mercedes. Die Fiat-Tochter Chrysler muss wegen derselben Verfehlungen rund vier Mio. Euro an Strafe zahlen, wie die chinesische Kartellbehörde am Donnerstag mitteilte.

Millionenstrafe gegen VW-Tochter

Auch der Autobauer Volkswagen ist nun betroffen. Wegen unzulässiger Preisabsprachen müsse die Firma FAW-Volkswagen Sales, ein Gemeinschaftsunternehmen von VW und dem chinesischen Automobilkonzern FAW, knapp 249 Mio. Yuan (31,4 Mio. Euro) zahlen, teilte die für Preise zuständige Behörde der Provinz Hubei am Donnerstag mit.

FAW-Volkswagen habe seit 2012 Preisabsprachen zwischen zehn Audi-Händlern in der Provinz koordiniert. Dabei sei es neben Autos auch um Reparaturdienste gegangen.

Die Praxis habe unter anderem zu überhöhten Verkaufspreisen für Autos und Ersatzteile geführt und den "Rechten und Interessen" der Verbraucher geschadet, erklärte die Behörde. Acht der zehn Autohändler müssten ebenfalls Strafen zahlen; diese lägen zwischen 110.000 und 16 Mio. Yuan. Die beiden anderen Händler würden nicht bestraft, da sie die Wettbewerbsverstöße offengelegt oder nur kleinere Vergehen begangen hätten. (APA, 11.9.2014)