New York/Bagdad/Damaskus - Die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat nach UN-Angaben hunderte Kinder im Irak getötet. Bis zu 700 Kinder seien seit Jahresbeginn getötet oder verstümmelt worden, darunter auch in standrechtlichen Hinrichtungen, sagte die für Kinder und bewaffnete Konflikte zuständige UN-Gesandte Leila Zerrougui am Montag vor dem UN-Sicherheitsrat.

Einige Kinder würden auch als Selbstmordattentäter eingesetzt. Jugendliche von kaum 13 Jahren müssten Waffen tragen, strategische Orte bewachen und Zivilisten festnehmen.

Kindersoldaten

Auch mit der irakischen Regierung verbündeten Milizen warf die UN-Gesandte vor, im Kampf gegen den IS Kindersoldaten zu rekrutieren. Die irakische Regierung habe zudem zahlreiche Kinder festgenommen, von denen unklar sei, wo sie festgehalten würden.

Aus einem am Montag in London vorgelegten Bericht geht hervor, dass die IS-Kämpfer über US-Waffen verfügen, die ursprünglich an die irakische Armee oder moderate syrische Rebellen im Kampf gegen Syriens Staatschef Bashar al-Assad geliefert wurden. Der Bericht beruft sich auf von kurdischen Kämpfern im Kampf gegen IS sichergestellte Waffen. Die Waffen wurden demnach bei der Einnahme von verlassenen Posten der irakischen Armee durch den IS erbeutet. Die Jihadisten sollen unter anderem auch Panzerabwehrraketen nutzen, die identisch seien mit Modellen, die Saudi-Arabien an die Freie Syrische Armee geliefert habe. (APA, 8.9.2014)