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Mittelständler sind weiter positiv gestimmt, auch wenn sie mit der österreichischen Politik nicht immer zufrieden sind.

Foto: apa/fohringer

Wien - Die Stimmung der mittelständischen Betriebe in Österreich ist nach wie vor positiv. 85 Prozent befinden die eigene Geschäftslage für "gut" bzw. "eher gut", geht aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) vom Juli hervor. Im Februar hatten 87 Prozent diese Einschätzung geteilt. Es wurden 900 Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern befragt.

Uneingeschränkt positiv ist die Einschätzung allerdings nur noch bei 47 Prozent - nach 53 Prozent bei der vorherigen Erhebung. Am zufriedensten sind Industriebetriebe, gefolgt von Dienstleistern. Am wenigsten optimistisch sind Bau- und Energieunternehmen, heißt es im aktuellen Mittelstandsbarometer von EY.

An eine Verbesserung der eigenen Geschäftslage glaubt mehr als ein Drittel der Unternehmen. Die Betriebe setzen für die Zukunft strategisch eher auf Stabilität als auf Wachstum. Nur noch 36 Prozent, also gut ein Drittel, beurteilen die Verfassung des eigenen Unternehmens als "sehr stabil". Im Februar hatte der Anteil noch 41 Prozent betragen. Die Investitionen und den Personalstand wollen die Betriebe auf dem derzeitigen Niveau halten.

Steuersenkung

"Mit negativen Auswirkungen einer schwachen Dynamik der heimischen Mittelstandsbetriebe auf unsere Wirtschaft ist deshalb zunächst zum Glück nicht zu rechnen", resümiert Helmut Maukner von EY Österreich. Dabei erwartet nur noch gut jeder Fünfte (21 Prozent) eine Verbesserung der Wirtschaftslage - im Februar waren es noch fast doppelt so viele (38 Prozent). Jedenfalls sei die Entwicklung der heimischen Konjunktur "derzeit die größte Sorge" der Mittelständler.

Die Rahmenbedingungen für die Unternehmen in Österreich wird kritisiert: Fast ein Drittel (31 Prozent) schätzt die Standortpolitik negativ ein; die Mittelstandpolitik beurteilen 42 Prozent negativ. Die Befragten wünschen sich dringend eine rasche Senkung der Lohnnebenkosten und der Steuerbelastung. (APA, 8.9.2014)