TI-84 Plus aus 2004 (links) und die C Silver Edition von 2013 - bis auf ein größeres Farbdisplay und mehr Archivspeicher hat sich kaum etwas verändert.

Foto: Texas Instruments

Während Smartphones oder Tablets teilweise schon nach einem halben bis einem Jahr als veraltet gelten, hält sich ein Gerät hartnäckig lange auf dem Markt. Der Taschenrechner TI-84 Plus. 2014 hat er nun bereits zehn Jahre auf dem Buckel und gilt dennoch noch immer als Standardrechner in vielen Schulklassen.

Ausstattung

Die Hardware seit seiner Einführung 2004: ein monochromes Display mit 64 x 96 Pixel für Grafiken und Platz für maximal 30 Flash-Anwendungen. Neuerungen gibt es nur mit Updates der Software. Auf Amazon ist das Modell trotz seines stolzen Preises über 100 Euro ein Bestseller.

Marktführer

Wie kann sich vergleichsweise teure Hardware so lange halten? Im Vergleich zu anderen Elektronikprodukten gibt es im Bereich Taschenrechner nur wenig Auswahl, sagt Barclays-Analyst Blayne Curtis zur Washington Post. In den USA hat Hersteller Texas Instruments laut Zahlen des Marktforschers NPD einen Anteil von 93 Prozent.

Events für Schulen

Texas Instruments trommelt stark für seine Rechner. So gibt es für Schulen und Bildungseinrichtungen eigene Beratung und Events. Auch hierzulande ist der TI-84 noch populär. Bei den grafischen Taschenrechnern auf Amazon Österreich liegt er derzeit auf Platz vier. Der TI Nspire CX CAS ist hier das am meisten verkaufte Modell, gefolgt von zwei Casio-Geräten.

Konkurrenz

Auf dem Markt gibt es zwar etwas günstigere Konkurrenten - beispielsweise den FX-9750GII von Casio um etwa 80 Euro. Er ist bei Amazon Österreich auch die Nummer zwei der am meisten verkauften grafischen Taschenrechner. Doch Lehrer seien nur schwer von einem Wechsel zu überzeugen, wie man bei Casio anmerkt. Es gebe Bedenken, dass das Umlernen auf ein anderes Modell zu aufwändig sein könnte.

Innovation nicht gewünscht

Peter Balyta, Chef der Taschenrechnerabteilung von Texas Instruments, sieht zwar Innovationsmöglichkeiten für den TI-84 Plus. So könnte man theoretisch auch WLAN, Bluetooth oder eine Kamera einbauen. Lehrer würden das jedoch nicht wollen, sagt er der Washington Post. Schüler müssen die Rechner auch bei Prüfungen nutzen können. Und hier gibt es bestimmte Richtlinien, was ein Rechner können darf und was nicht.

So hat sich die TI-84-Seite seit zehn Jahren kaum verändert. 2005 kam die TI-84 Plus Silver Edition mit etwas mehr Archivspeicher, 2013 die C Silver Edition mit größerem Farbdisplay auf den Markt. (red, derStandard.at, 8.9.2014)