Wien - Österreichs Großunternehmen nehmen Rücksicht auf geschlechtergerechte Sprache: Laut einer Studie über die 500 Top-Betriebe gendern 60 Prozent ihre Texte, 31 Prozent tun dies zumindest gelegentlich. Meist wird die weibliche und männliche Form (66 Prozent) oder das Binnen-I (55 Prozent) verwendet. Die Befragung wurde von SLP Research & Consulting und dem Focus Institut durchgeführt.

Die Agentur "wortwelt" ließ in der Diskussion über das Binnen-I die Position der Wirtschaft ermitteln, hieß es in einer Aussendung. Demnach gendern 60 Prozent der Großunternehmen ihre Texte und am häufigsten werden die vollständige Paarform und das Binnen-I verwendet. Die Generalklausel, also der Hinweis, dass bei männlichen Formen auch Frauen "mitgedacht" werden, nutzen nur 35 Prozent.

In rund einem Fünftel der Firmen gibt es Leitfäden mit Informationen zu gendergerechter Sprache, allerdings wenig Unterstützung bei der praktischen Umsetzung. Laut der Untersuchung gehen 37 Prozent der Unternehmen davon aus, dass geschlechtergerechte Sprache für die Mitarbeiter an Bedeutung gewinnen und selbstverständlicher wird. (APA, 06.09.2014)