Wien - 13 Jahre und sechs Geschäftsführer brauchte die News-Gruppe, um ein unternehmerisches Handicap zu beseitigen: Der Magazinkonzern und seine Online-Plattform News Networld sollen nach STANDARD-Infos unter ihrem neuen Manager Horst Pirker dieselben Gesellschafter bekommen.

Hier wie dort hält bisher der deutsche Magazinriese Gruner+ Jahr (Bertelsmann) die Mehrheit. Hier wie dort sind die Gründer der marktbeherrschenden Magazingruppe beteiligt - die Familie Fellner.

Da werden die Gemeinsamkeiten deutlich dünner. Denn der Kurier, dem seit der Megafusion der Magazine 2001 am Verlag von "News", "tv-media", "Woman" und "Gusto" 25,3 Prozent gehören, ist nicht an der Networld beteiligt.

Die - 2001 noch deutlich erfolgreichere - Online-Plattform gehört auch heute noch Gruner+ Jahr (75 Prozent) und den Fellners. Deren 25 Prozent sichern ihnen mehr Gewicht bei der Networld als beim Verlag. Ihre rund 18,7 Prozent am Verlag mussten sie auf eine Finanzbeteiligung ohne Mitspracherechte reduzieren, als sie, obwohl noch News-Gesellschafter, 2006 die Zeitung "Österreich" mit zunächst üppigen Magazinteilen starteten.

Nun soll die Networld nach Infos des STANDARD in die Verlagsgruppe News eingebracht werden. Schon um die Verrechnung von Leistungen zwischen den beiden Firmen zu erleichtern - oder auch die wechselseitige Werbung. Bisher könnte sich der "Kurier" beschweren, wenn die News-Gruppe die Networld bewirbt, an der er nicht beteiligt ist.

Die Österreich-Macher Fellner wird ein bisschen Extrageld für die Anteilsverschiebung nicht stören. Branchenkenner bewerten die Networld im niedrigen Millionenbereich.

Die Beteiligten schweigen vorerst über den geplanten Deal. (fid, DER STANDARD, 6./7.9.2014)