Sydney - Zwei hinduistische Shiva-Statuen kehren nach Jahren aus Australien nach Indien zurück. Die beiden fast tausend Jahre alten Statuen waren aus einem Tempel im südindischen Tamil Nadu gestohlen und von einem Schmuggler außer Landes gebracht worden, wie indische und australische Medien unter Berufung auf Regierungsquellen berichteten.

In der sogenannten Trimurti des Hinduismus, die die drei Aspekte des Göttlichen verkörpert, steht Shiva neben Schöpfer Brahma und Bewahrer Vishnu für Zerstörung, aber auch Neubeginn. Diese drei nehmen ihrerseits verschiedene Erscheinungsformen an - wie etwa Shiva als vierärmiger Tänzer Nataraja, den eine der gestohlenen Statuen zeigt: Dabei handelt es sich um ein Bronzeabbild mit einem geschätzten Wert von vier Millionen Euro. Das andere ist eine Steinskulptur, die etwa 230.000 Euro wert wäre, wenn sie legal gehandelt werden dürfte.

Der Kriminalfall

Staatliche australische Kunstgalerien hatten die Statuen von Subhash Kapoor erworben, einem New Yorker Kunsthändler, der Hunderte indische Antiquitäten illegal in alle Welt verkaufte. Kapoor sei 2012 in Deutschland gestellt und nach Indien ausgeliefert worden, hieß es in den Berichten weiter. Auf Bitte Neu Delhis bringe nun Australiens Premierminister Tony Abbott die Statuen bei einem Besuch mit.

Die Statuen standen in den vergangenen Jahren in der Australischen Nationalgalerie in Canberra sowie in der Kunstgalerie von New South Wales in Sydney. Mit der Rückgabe sei die Sache noch nicht bereinigt, berichtet der "Sydney Morning Herald": Insgesamt habe die Nationalgalerie von Kapoor 22 Objekte im Wert von mindestens 8,5 Millionen Euro gekauft. (APA/red, derStandard.at, 7. 9. 2014)