Kiew - Die Einheiten der ukrainischen Armee in der Nähe der Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben aus Militärkreisen in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Gleichzeitig waren mehrere Explosionen in der Nähe des Hafens der ostukrainischen Stadt zu hören.

Ukrainische Soldaten sagten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP, sie würden versuchen, einen Angriff gepanzerter Fahrzeuge der prorussischen Rebellen abzuwehren. "Wir leisten Widerstand, doch das ist sehr schwierig mit Gewehren gegen gepanzerte Fahrzeuge", sagte ein ukrainischer Freiwilliger an einer Straßensperre am Rande der Stadt.

Der Angriff der Separatisten war seit Tagen erwartet worden, nachdem diese mehrere Orte an der Straße zur russischen Grenze erobert hatten. Mariupol liegt am Asowschen Meer rund 50 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Separatisten hatten die Hafenstadt im Frühjahr unter ihre Kontrolle gebracht, doch wurde sie Mitte Juni von den Regierungstruppen wieder zurückerobert.

Die Kämpfe am Donnerstag erfolgten kurz nachdem der ukrainische Präsident Petro Poroschenko angekündigt hatte, in Minsk eine von Russland vorgeschlagene Waffenruhe mit den Separatisten zu unterzeichnen. Sie ist Teil eines Sieben-Punkte-Plans, den der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch vorgelegt hatte. (APA, 4.9.2014)