Der Kopfabschneider, der aus London stammen dürfte, hat wieder zugeschlagen und einen zweiten westlichen Journalisten enthauptet. Fast noch mehr als diese Bestialität gehen einem die Nachrichten nahe, dass die gläubigen Krieger vom "Islamischen Staat" gefangengenommene Frauen und Mädchen religiöser Minderheiten zu sexuellen Diensten zwingen bzw. sie dann an andere wahre Gläubige verkaufen. Die Quelle ist die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte", eine regimefeindliche NGO.

Das Wüten der religiösen Terrormiliz hat nun Reaktionen europäischer muslimischer Offizieller ausgelöst. In Deutschland haben sechs islamische Gelehrte eine Erklärung herausgegeben, in der diese Taten als unislamisch bezeichnet wurden. In Großbritannien erließen mehrere Imame eine entsprechende Fatwa.

In Österreich hat sich die offizielle Islamische Glaubensgemeinschaft vor einiger Zeit zu einer Reaktion aufraffen können. Deren Präsident Fuat Sanac klagte in einem "Profil"-Interview allerdings nur, er könne gegen die Indoktrinierung junger Muslime in manchen Moscheen nichts machen. Die Türkische Kulturgemeinde, ein eher liberaler Verein, hat das zum Anlass genommen, in scharfer Form zu fragen, ob die Glaubensgemeinschaft "Feuerlöscher oder Brandstifter" sei. Wachsamkeit zu zeigen wäre schon einmal gut. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 4.9.2014)