Barcelona/Essen – Trotz der Blutfett-senkenden Wirkung der Medikamente zeigt sich bei Personen ohne diagnostizierte kardiovaskuläre Erkrankung nach fünfjähriger Statin-Therapie ein verstärktes Fortschreiten der Koronararterien-Verkalkung.

Das zeigt eine Auswertung von Daten aus der Heinz Nixdorf Recall Studie, einer groß angelegten Untersuchung des Universitätsklinikums Essen zu verschiedensten Aspekten von Herz-Kreislauferkrankungen. Die aktuellen Daten wurden jetzt beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) präsentiert. "Die Ergebnisse bestätigen einen Trend, der sich in vorangegangenen randomisierten Studien gezeigt hat. Selbst unter Berücksichtigung von Aspekten wie einem möglichen Bias in der Indikationsstellung für die Therapie könnten unsere Daten doch die Hypothese unterstützen, dass Statine einen Plaque-stabilisierenden Effekt haben, der sich in einem Anstieg der Arterienverkalkung widerspiegelt", so Studienautorin Iryna Dykun.

Für die Studie wurden die Daten von 3.483 Teilnehmern ausgewertet. Der Grad der Verkalkung der Koronararterien wurde mittels Elektronen-Beam-Computertomographie ermittelt. Bei Teilnehmern, die unter Statintherapie zu Beginn des Beobachtungszeitraums einen geringeren Grad an Arterienverkalkung aufwiesen, schritt die Verkalkung während der fünf Jahre stärker voran im Vergleich zu Personen mit einer höhergradigen Verkalkung zu Beginn des Beobachtungszeitraums. (red, derStandard.at, 2.9.2014)