Wien - Erstmals ist es Forschern gelungen, genetisches Material aus einer Eisbärenspur im Schnee zu isolieren. Die französischen Wissenschafter der Firma SPYGEN Proben von einer WWF-Expedition in die norwegische Arktis in Zusammenarbeit mit dem Norwegischen Polarinstitut, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.
Neben der Eisbären-DNA konnten auch Erbgut-Spuren einer Robbe und einer Möwe gefunden werden. "Über die DNA-Analyse erfuhren wir so auch die Geschichte, dass der Eisbär die Robbe getötet hat und eine Möwe am 'Tatort' dabei war", so die SPYGEN-Projektleiterin Eva Bellemain. In einer sich durch den Klimawandel schnell verändernden Umwelt wie der Arktis sei es besonders wichtig Informationen, über die dortige Tierwelt und besonders über die Zahl der Eisbären zu bekommen, so der WWF.
Wertvolles Instrument in der Naturschutzarbeit
"Die neue Methode ist ein unschätzbar wertvolles Instrument in der Naturschutzarbeit", so Arnaud Lyet vom WWF. Derzeit werden teure und komplizierte Techniken verwendet um Populationsgrößen und die Gesundheit von Wildtieren zu erforschen. Mit der neuen Methode können Untersuchungen zu Populationen von Tierarten wie dem Eisbär und anderen gefährdeten Tierarten nun wesentlich kostengünstiger und einfacher durchgeführt werden. (APA/red, derStandard.at, 02.09.2014)