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Dänemark will sich offiziell nicht in das Walfang-Brauchtum der Färöer-Inseln einmischen, schickte aber dennoch die Navy.

Foto: EPA

Stockholm/Tokio/Wien - Am Ende wurden die Tiere doch geschlachtet, 33 Grindwale an der Zahl. Zuvor hatten Mitglieder der Tierschutzorganisation Sea Shepherd versucht, die traditionelle Delfinjagd, den "Grind", auf den Färöer-Inseln zu verhindern.

14 Aktivisten - darunter acht Franzosen, zwei Südafrikaner, zwei Spanier, ein Italiener und ein Australier -, wurden am Samstag laut Sea Shepherd von dänischen Behörden verhaftet, drei Schiffe der Organisation beschlagnahmt. Die Umweltschützer befanden sich am Montag wieder auf freiem Fuß.

Paul Watson, Gründer von Sea Shepherd, kritisiert das Vorgehen der dänischen Regierung scharf, die sich offiziell nicht in die Walfangpolitik der autonomen, aber Dänemark zugehörigen Inselgruppe einmischen will.

"Dänemark unterstützt das bestialische Morden"

"Diese Aktivisten riskieren ihr Leben, um das der Wale zu retten. Sie sind keine Kriminellen. Es ist Dänemark, Mitglied einer Union, die sich gegen Walfang ausspricht, das mit seinem Verhalten das bestialische Morden unterstützt", schreibt Watson auf der Website.

Die Färöer sind - anders als Dänemark - nicht Teil der Europäischen Union. Die Wal- und Delfinjagd ist auf den Färöer-Inseln eine mindestens tausend Jahre alte Tradition. Seit Beginn der Aufzeichnungen sollen dort laut Sea Shepherd mindestens 265.000 Tiere getötet worden sein.

Auch Japan hält am Brauch des jährlichen Walfangs fest, am Montag startete in Taiji die Jagdsaison. Obwohl die Nachfrage nach Walfleisch stark gesunken ist, machen viele Fischer Geld mit Lebendfängen, die weltweit an Delfinarien verkauft werden. (juh, DER STANDARD, 02.9.2014)