Der Rechtsanwalt hatte tausende Bürger abgemahnt, jetzt wurde er selbst verurteilt

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Anfang April hatte er tausende Abmahnungen an Nutzer der Pornostreaming-Seite RedTube verschickt, jetzt ist er seine Konzession als Anwalt los: Der Regensburger Thomas Urmann wurde wegen versuchter Insolvenzverschleppung selbst verurteilt, muss zusätzlich 80 Sozialstunden ableisten und 80.000 Euro zahlen.

Noch glimpflich

Er hatte die Pleite einer Wurst- und Fleischwarenmanufaktur verschleiern wollen, berichtet Heise. Behörden kamen ihm allerdings auf die Schliche, weswegen er nun der Insolvenzverschleppung, des Sozialkassenbetrugs und des versuchten Betrugs schuldig gesprochen wurde. Urmann soll dabei noch glimpflich davongekommen sein, so Prozessbeobachter.

Dubios

Zahlreiche Beobachter hatten Urmann schon im Fall der RedTube-Abmahnungen dubiose Geschäftspraktiken vorgeworfen: So war unklar, woher der Anwalt die IP-Adressen der Redtube-Konsumenten erhalten hatte. Schlußendlich wies ein Gericht die Pornoabmahnungen als unrechtmäßig zurück. (fsc, derStandard.at, 1.9.2014)