Mit einem Mal wird es ungemütlich in und um Europa. An den weiteren Grenzen erhebt sich Gewalt in neuer Form - das todesverliebte Wüten der Islamisten, die bereits die Grenze von Syrien zu Israel auf den Golanhöhen zumindest zeitweise unter Kontrolle haben. Die Jihadisten ziehen Verblendete aus den muslimischen Communitys in Europa an - und schicken sie dorthin wieder zurück.

Diese religiös verbrämte Gewaltbesessenheit erschreckt als (scheinbar) fremdes Phänomen. Aber was ist mit dem Präsidenten einer europäischen Großmacht, der jetzt nicht nur eine Soldateska unterstützt, sondern auch mit eigenen Truppen einen Teil des Nachbarlandes Ukraine eiskalt abtrennt? Es werden sich immer noch genug Putinversteher finden, die das mit intellektuellen Verrenkungen entschuldigen wollen; aber wird selbst ihnen das Treiben dieses Mannes nicht unheimlich?

Überdies trübt sich die Wirtschaftskonjunktur wieder ein, und einer der wichtigsten Staaten Europas, Frankreich, ist in inkompetenten Händen. Wir in Österreich täten gut daran, als ersten Schritt die neue, ungemütliche Realität zur Kenntnis zu nehmen: Putins Russland ist ein Gegner, kein Partner. Der Islamismus ist ein Todfeind. Die Wirtschaftslage verlangt auf europäischer Ebene nach koordiniertem Handeln - und bei uns zu Hause danach, wenigstens mit den blöden Spielchen in der Regierung aufzuhören. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 29.8.2014)