Sanaa - In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa haben am Mittwoch erneut zehntausende Menschen gegen die Regierung demonstriert und deren Rücktritt gefordert. "Wir werden nicht zurückweichen, wir werden den Druck erhöhen", riefen die Protestierenden. Vielfach wurden Flaggen der Partei des im Jahr 2011 gestürzten Staatschefs Ali Abdullah Saleh geschwenkt, der dieser immer noch vorsitzt.

In Sanaa und rund um die Stadt hatten in den vergangenen Tagen tausende bewaffnete Anhänger der Huthi-Rebellen unter ihrem Anführer Abdulmalik al-Huthi Stellung bezogen. Von den Aufständischen gehen auch die Proteste gegen die Regierung und Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi aus. Sie fordern die Rücknahme einer Benzinpreiserhöhung und werfen der Regierung Korruption vor.

Nach Einschätzung von Experten wollen die Huthi mit ihren Protesten ihren Einfluss im Norden ausbauen und sich mehr Macht in einer künftigen Regierung sichern. Seit dem Jahr 2004 gab es bereits wiederholt Aufstände der Huthis, die sich durch die von der sunnitischen Mehrheit dominierte Zentralregierung benachteiligt fühlen. Gespräche zwischen Regierung und Rebellen zur Beilegung der Krise scheiterten am Sonntag. (APA, 28.8.2014)