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Kakaobauern müssen oft von einem Euro pro Tag leben.

Foto: REUTERS/Thierry Gouegnon

Wien - Durch die weltweit steigende Nachfrage nach Schokolade könnte es zukünftig zu Versorgungsengpässen kommen, berichtet die VKI-Zeitschrift "Konsument" in ihrer September-Ausgabe. Um den Bedarf decken zu können, müsste der Ertrag jährlich um rund 100.000 Tonnen angehoben werden. Das ergab eine Erhebung des größten Kakaoverarbeiters Barry Callebaut.

Lager werden aufgrund der aktuellen Nachfrage leer geräumt. Potenzial zur Steigerung gibt es seitens der Verarbeiter kaum. Die Nachfrage führte bereits in den vergangenen Jahren zu einer Preissteigerung um 20 Prozent, im Langjahresvergleich sind die Kakaopreise allerdings seit 1980 um die Hälfte gesunken.

Milliardengewinn für Konzerne

Kakaobauern profitierten nicht von der Preiserhöhung. Aktuell erhalten Bauern sechs Prozent des Verkaufspreises, ein Zehntel weniger als 1980. Zugleich freue sich Mondelez, Produzent von Topmarken wie Milka, über fast eine Milliarde Euro Gewinn, heißt es in dem Bericht.

Der Preiskampf hat dazu geführt, dass Kakaobauern und deren Familien unter der Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar pro Tag leben müssen. Und das veranlasst dazu, dass Kakaobauern bei der Plantagenarbeit auf die Mitarbeit ihrer Kinder setzen. (APA, 28.8.2014)