Wien - Die börsenotierte Vienna Insurance Group (VIG) hat für ihre vom Schuldenschnitt betroffenen Hypo-Alpe-Adria-Anleihen Wertberichtungen von rund 50 Prozent bzw. knapp 24 Mio. Euro vorgenommen. Weitere 12,5 Mio. Euro abgeschrieben wurden für die Verkehrsbüro-Beteiligung. Die VIG werde gegen das Hypo-Sondergesetz mit einer Individualbeschwerde vor den Verfassungsgerichtshof (VfGH) gehen, bekräftigt VIG-Chef Peter Hagen.

Die Verfassungsbeschwerde werde voraussichtlich in den nächsten Wochen eingebracht, so Hagen heute bei der Halbjahrespressekonferenz. Er erwartet, dass eine Entscheidung durchaus früh im nächsten Jahr erfolgen könnte.

Die Erfolgschancen würden von allen Beratern weit über 50 Prozent eingeschätzt. Eingebracht wird die Beschwerde wegen des Untreueparagrafen. Die VIG habe Hypo-Papiere zu fortgeführten Anschaffungskosten von rund 90 Mio. Euro, so Finanzvorstand Martin Simhandl. Je rund die Hälfte davon Nachrang-Anleihen mit Kärntner Landeshaftung und mit Haftungen der Republik Österreich.

Gewinnsprung

Die VIG hat im ersten Halbjahr indes trotz eines leichten Prämienrückgangs deutlich mehr verdient als ein Jahr davor, blieb aber bei den Ergebnissen leicht unter den Prognosen. Vor Steuern legte der Gewinn um 41,4 Prozent auf 290,9 Mio. Euro zu, und der Nettogewinn kletterte um 51,9 Prozent auf 213,5 Mio. Euro, gab die VIG am Dienstag bekannt.

Von der APA befragte Analysten hatten im Schnitt ein Plus von 44 bzw. 62 Prozent erwartet. Die Prämieneinnahmen, für die die Finanzexperten mit einem Zuwachs von drei Prozent gerechnet hatten, verringerten sich im Jahresabstand um 0,9 Prozent auf 4,984 Mrd. Euro.

Die Combined Ratio - Kosten und Schäden gemessen an den Einnahmen - konnte die VIG im Halbjahr netto um 2,7 Prozentpunkte auf 97,1 (99,8) Prozent verbessern. Dabei habe man durch effizientes Kostenmanagement die Verwaltungskosten des Konzerns um 4,2 Prozent weiter reduzieren können. (APA, 26.8.2014)