Der Atlas umfasst etwa 100 Fotos und 800 Karten, mehr als 9000 Spezies wurden erfasst.

Bremerhaven - Forscher haben einen umfangreichen Atlas über die Meereslebewesen im Antarktischen Ozean vorgelegt. 147 Wissenschafter von 91 Institutionen aus 22 Ländern führten ihre Expertise und ihr Wissen zusammen, um den biogeographischen Atlas des Südozeans zu erstellen. Sie trugen dafür mehr als 9.000 Arten und hundertausende Daten zusammen, um die Verteilung der Meeresbewohner in dieser Region abzubilden.

In 66 Kapiteln untersuchen sie die physikalische Umgebung, die evolutionäre Entwicklung und Genetik sowie den möglichen Einfluss des Klimawandels auf die marinen Lebewesen. Es ist die erste derart umfangreiche Darstellung der Region seit die Amerikanische Geologische Gesellschaft im Jahr 1969 ein Portfolio antarktischer Karten herausbrachte.

Zukunftsprognosen

Die Daten und Interpretationen der Experten bilden unter anderem eine substanzielle Informationsgrundlage für den internationalen Naturschutz, beispielsweise in der Diskussion um die Einrichtung von Meeresschutzgebieten. Der Atlas bildet mögliche zukünftige Verbreitungsgebiete von Schlüsselarten ab. Die Prognosen basieren auf komplexen Modellrechnungen, mit deren Hilfe die Forscher abzuschätzen versuchen, wie sich Arten an Umweltveränderungen anpassen und wo sie sich bei verschiedenen Zukunftsszenarien ausbreiten oder auch verschwinden könnten.

Der neu veröffentlichte Atlas mit dem Titel "Biogeographic Atlas of the Southern Ocean" wurde vom Wissenschaftskomitee für Antarktisforschung (Scientific Committee on Antarctic Research - SCAR) in Auckland vorgestellt. Er einhaltet etwa 100 Fotos und 800 Karten. (red, derStandard.at, 31.8.2014)