Österreich ist immer noch mehr ein Land der Biertrinker als der Bierbrauer. Bei kaum einem Produkt gibt es hierzulande - mit ein paar Ausnahmen - so flächendeckend öden Einheitsbrei wie beim Bier.

Trotz auffälligen Craftbeer-Booms - Spar verkauft Gusswerk, bald steigt ein zweites Craftbeer Festival, und sogar der "Trend" bringt eine Craftbeer-Geschichte - kommt mein liebstes Alltagsbier noch von weiter her, nämlich aus Schottland, von der Brauerei Brew Dog.

Jetzt bin ich kein großer Bierauskenner, und ebensolche mögen das Brew Dog ordinär finden. Für mich aber war es die Einstiegsdroge in die Bierwelt. Vor allem das Punk IPA hat es mir angetan: kräftig, tropisch-fruchtig, komplex, aber nicht zu subtil oder schwer verständlich, relativ leicht zu bekommen, mit drei Euro irgendwas (je nach Verkäufer) nicht übermäßig teuer - und meiner Meinung nach bisher noch deutlich besser als mir bekannte österreichischen Produkte.

Foto: Hersteller

Meine persönlichen Österreich-Highlights beim Craftbeer-Festival: das rote Ale der Brauerei Kiesbye's und das Mountain Pale Ale der sehr jungen Minibrauerei Bierol. Hoffentlich kommt da noch was nach.

Brew Dog gibt's in Wien unter anderem im Charlie P's, in der Bier-Box und im Kaffemik. Die österreichischen Biere sind über die relativ neue Seite mybier.at zu beziehen.

(Tobias Müller, derStandard.at, 25.08.2014)