Rom - Der italienische Stardirigent Gianandrea Noseda, Musikdirektor des Turiner Opernhauses "Teatro Regio", ist zurückgetreten. Noseda, seit 2007 an der Spitze des Opernhauses, warf das Handtuch im Streit mit Intendanten Walter Vergnano über die Wahl des neuen künstlerischen Direktors.

Der 50-jährige Noseda beschuldigte den Intendanten, seine drei Kandidaten für den Posten des künstlerischen Direktors abgelehnt zu haben. "Seit Monaten fordere ich Neuigkeiten, die dem Theater internationalen Perspektiven öffnen können. Die Zeit ist abgelaufen. Die Bedingungen für meinen Verbleib im Theater sind nicht mehr vorhanden", betonte der Mailänder Dirigent nach Angaben italienischer Medien.

Das Orchester des Theaters stellte sich an die Seite Nosedas und rief ihn auf, seine Demission zurückzunehmen. "Aufgrund der Resultate, die wir unter Nosedas Leitung erreicht haben, muss der Maestro in Turin bleiben", hieß es in einer Presseaussendung des Orchesters.

Der Turiner Bürgermeister Piero Fassino will im Streit zwischen Noseda und Vergnano vermitteln. Noseda habe in seinen sieben Jahren in Turin dem Opernhaus neuen Glanz verliehen, während Vergnano für ausgewogene Bilanzen gesorgt habe. Die Charaktere der beiden seien unterschiedlich, doch man könne noch einen Weg zur Zusammenarbeit finden, verlautete es aus Kreisen um den Bürgermeister. (APA, 22.8.2014)