Wien - Die Analysten der Deutschen Bank sehen das Kursziel für die Raiffeisen Bank International (RBI) nach deren Zahlenvorlage vom Vortag weiter bei 24,00 Euro, ihr Votum haben sie bei "Hold" belassen. Um drei Prozent erhöht wurden die Gewinnschätzungen für die Gesamtjahre 2015 und 2016.

Die Ergebnisse der RBI im zweiten Quartal übertrafen die Analystenerwartungen. Die verbesserten Zahlen lagen vor allem an niedrigeren Risikovorsorgen, die aber im zweiten Halbjahr 2014 laut den Experten der Deutschen Bank steigen dürften. Der Zinsüberschuss war ebenfalls besser als erwartet. Die administrativen Kosten wurden gesenkt, während das Handelsergebnis hinter den Erwartungen zurückblieb.

Die Analysten erwarten, dass die Bank von den negativen Effekten der Ukraine-Krise erst im zweiten Halbjahr 2014 betroffen sein wird. Die dortige politische Situation (inklusive Russland) bleibt laut der Deutschen das größte Risiko für die RBI. Die Bonität der Bank könnte unter einem plötzlichen Kursverfall lokaler Währungen, wie auch höheren Zinssätzen oder einem Konjunkturabschwung in CEE leiden.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die Deutsche Bank-Analysten 1,31 Euro für 2014, sowie 3,13 bzw. 4,34 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,60 Euro für 2014, sowie 1,20 bzw. 1,30 Euro für 2015 bzw. 2016.

Am Freitagvormittag notierten die Raiffeisen-Titel an der Wiener Börse mit minus 1,40 Prozent bei 20,46 Euro.

Die Analysten der Credit Suisse haben nach der Zahlenvorlage der Raiffeisen Bank International (RBI) vom Vortag ihre Einstufung "neutral" für die Aktie des Bankkonzerns bestätigt. Auch das Kursziel von 26,90 Euro wurde unverändert belassen. Die Gewinnprognosen für die Jahre 2014 bis 106 wurden hingegen in Reaktion auf die RBI-Ergebnisse um drei bis fünf Prozent angehoben.

Die Credit Suisse-Analysten prognostizieren nun für das laufende Geschäftsjahr der RBI einen Gewinn von 1,73 Euro je Aktie. Die Schätzungen für die Folgejahre liegen bei 3,24 (2015) und 4,18 (2016) Euro. Die Dividenden werden mit 0,23 (2014), 0,60 (2015) und 0,79 (2016) Euro erwartet.

Das Geschäft in Russland und der Ukraine dürfte für die RBI weiter herausfordernd bleiben, schreiben die Analysten. Die Credit Suisse-Experten ziehen die Aktien der Erste Group und der ungarischen OTP Bank wegen ihrer attraktiveren Länderaufteilung und Kapitalstruktur jenen der RBI vor.

An der Wiener Börse notierten RBI-Aktien am Freitag gegen 10.20 Uhr mit einem Minus von 1,25 Prozent bei 20,49 Euro. Am Donnerstag hatten RBI-Aktien nach der Präsentation ihrer Halbjahreszahlen massiv um 11,26 Prozent zugelegt.

Berenberg zu RBI

Die Wertpapierexperten von Berenberg haben nach den Quartalsergebnissen der Raiffeisen Bank International (RBI) das "Hold"-Anlagevotum beibehalten. Das Kursziel liegt weiterhin bei 26,0 Euro.

Die Quartalsergebnisse der RBI übertrafen die Erwartungen und beruhigten somit einige Investoren. Die Experten der Berenberg bleiben aber dennoch vorsichtig. Die Sanktionen gegen Russland dürften sich erst im Laufe des Jahres auf die Wirtschaft und die Banken im Land auswirken. Zusätzlich wird Raiffeisen laut den Analysten je nach politischer Entwicklung möglicherweise Verluste durch die Zwangsumwandlung von Fremdwährungskrediten in Ungarn erleiden. Zudem könnte eine Verschärfung der Ukraine-Krise den dortigen Kreditbestand der Bank (rund 300 Mio. Euro) schädigen.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die Berenberg-Analysten 1,30 Euro für 2014, sowie 3,00 bzw. 3,30 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,20 Euro für 2014, sowie 1,00 für 2015 und 2016.

Am Freitagvormittag notierten die Raiffeisen-Titel an der Wiener Börse mit minus 1,98 Prozent bei 20,34 Euro.

RCB zu Flughafen Wien

Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihre Empfehlung "buy" und ihr Kursziel von 77,50 Euro für die Aktie des Flughafen Wien bestätigt. Die vom Airport-Betreiber vorgelegten Ergebnisse für das zweite Quartal haben die Erwartungen erfüllt, schreiben die Analysten.

Angesichts der geopolitischen Spannungen und des schwächelnden Wirtschaftsumfelds haben die Analysten ihre Prognosen für die Passagierzahlen des Flughafen Wien nach unten angepasst. Für 2014 wird nur mehr ein Passagierwachstum von 2,4 Prozent erwartet, die letzte Prognose lag bei 2,9 Prozent. Die Schätzung für 2015 wurde von 3,5 Prozent auf 1,8 Prozent Passagierwachstum getrimmt.

Für das laufende Geschäftsjahr 2014 des Flughafen Wien prognostizieren die RCB-Analysten einen Gewinn von 4,05 Euro je Aktie. Die Prognosen für die Folgejahre liegen bei 4,32 (2015) und 4,75 (2016) Euro je Aktie. Die Dividenden werden mit 1,50 (2014), 1,75 (2015) und 1,90 (2016) Euro je Aktie erwartet.

An der Wiener Börse notierten Flughafen Wien am Freitag gegen 15:15 Uhr mit einem Minus von 0,90 Prozent bei 66,40 Euro.

RCB zu RHI

Die Wertpapierexperten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben am Freitag ihr Kursziel für die Aktien der RHI von 26 auf 25 Euro leicht zurückgenommen. Das Votum lautet unverändert "Hold".

Zusammen mit den Halbjahreszahlen, die im Rahmen der Konsenserwartung lagen, habe das RHI-Management den Ausblick für den Gesamtjahresumsatz von plus drei Prozent gekappt, schrieben die RCB-Experten. Gründe dafür sei das lustlose Geschäft im Industriesegment. Die Umsatzwarnung kam für die Analysten nicht überraschend, da es die weiterhin schwierigen Marktbedingungen unterstreiche.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die RCB-Analysten 2,24 Euro für 2014, sowie 2,69 bzw. 2,93 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,75 Euro für 2014, sowie 0,80 bzw. 0,90 Euro für 2015 bzw. 2016.

Am Freitagnachmittag notierten die RHI-Titel an der Wiener Börse mit einem Minus von 1,38 Prozent bei 22,59 Euro. (APA, 22.8.2014)