Rom - Italien tut sich immer schwerer, mit dem anhaltenden Flüchtlingsstrom fertigzuwerden. 116.944 Migranten erreichten Italien im Zeitraum zwischen August 2013 und Ende Juli 2014, wie aus Angaben des italienischen Innenministeriums hervorgeht. 539 mutmaßliche Schlepper wurden festgenommen.

In dem Zeitraum wurden 35.424 Asylanträge eingereicht. 24.435 Flüchtlingen wurde Asyl gewährt. Derzeit befinden sich 53.243 Migranten, die meist unter gefährlichen Bedingungen in Booten über das Mittelmeer kommen, in italienischen Auffanglagern. "Italien und vor allem Sizilien zahlen einen hohen Preis für die Instabilität in Libyen, wir müssen diesen Preis jedoch zahlen", erklärte Innenminister Angelino Alfano.

Europa soll Mare Nostrum übernehmen

Alfano arbeitet mit dem italienischen Gemeindeverband ANCI an einem Plan, die Flüchtlinge auf mehrere Regionen Italiens zu verteilen, denn die Auffanglager auf Sizilien sind längst heillos überfüllt. Jede italienische Region müsse einen Beitrag im Umgang mit dem Flüchtlingsnotstand leisten, lautet die Losung der Regierung.

Alfano verlangt, Europa müsse den italienischen Einsatz Mare Nostrum zur Kontrolle des Meeres und zur Rettung Schiffbrüchiger bald übernehmen. Sonst werde sich Rom gezwungen sehen, selbst über das weitere Vorgehen zu entscheiden, drohte der Minister dieser Tage. Die Mission der Marine läuft seit Oktober 2013. (APA, 22.8.2014)