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OMV-Chef Roiss.

Foto: Reuters/Bader

Wien - Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV legt Förderprojekte im Irak und südlich der Halbinsel Krim auf Eis. "Wir konnten in Kurdistan zwar einen Gasfund verbuchen, sind aber zurzeit nicht aktiv. Alle Mitarbeiter, die vor Ort waren, sind ausgereist", sagte Firmenchef Gerhard Roiss dem "Wirtschaftsblatt" (Freitagausgabe). "Auch südlich der Krim, wo wir zusammen mit Exxon Pläne hatten, warten wir ab", sagte Roiss.

Die OMV sei zu 20 Prozent in risikoreichen Ländern engagiert - etwa auch in Libyen. Dort habe der Konzern sein Geschäft ebenfalls ausbauen wollen, diesen Plan aber dann wegen der Unruhen verworfen.

Gasgeschäft vor Umbau

Nach dem Verkauf eines Teils des Raffinerie- und Tankstellengeschäfts will OMV nun das Gasgeschäft der Firma umbauen. Damit will er auf die sinkenden Gaspreise und das aktuelle Überangebot am europäischen Markt reagieren. "Die Strategie für den Gasbereich ist noch in Arbeit, daher sage ich dazu nichts. In sechs bis zwölf Monaten müsste der Prozess abgeschlossen sein", sagte Roiss dem Blatt.

Die schwierige Lage der Gas und Power Division des Konzerns ist schon länger Thema. Aus der OMV hieß es dazu schon vor geraumer Zeit, man prüfe „alle Optimierungsmöglichkeiten." Als OMV-Chef Gerhard Roiss vor drei Jahren sein Amt angetreten ist, sah die Welt noch anders aus. Roiss verkündete damals die Neuausrichtung seines Unternehmens: Die Zukunft der OMV sei das Gas, hat es damals geheißen. In zehn Jahren solle der Anteil des Bereichs „Gas und Power" am OMV-Portfolio von zwölf auf zwanzig Prozent wachsen. (APA/red, derStandard.at, 22.8.2014)