Gaza - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die Führer der militanten Palästinenserorganisationen im Gazastreifen als "legitimes Ziel" bezeichnet. "Niemand ist gefeit", sagte Netanjahu am Mittwochabend. Er wollte sich jedoch nicht dazu äußern, ob der Militärchef der radikal-islamischen Hamas, Mohammed Deif, bei einem Luftangriff in Gaza getötet wurde. Die Hamas bestreitet dies.

Gleichzeitig deutete Netanjahu die Möglichkeit einer langfristigen Friedensregelung in der Region an. "Wer sagt, dass wir den Frieden aufgegeben haben?" Er kündigte einen "neuen diplomatischen Horizont" an, ohne sich zu Einzelheiten zu äußern.

Angriffe werden fortgesetzt

Die militärische Auseinandersetzung mit der radikalen Hamas ist nach den Worten Netanjahus noch nicht beendet. Die Militäroperation werde fortgesetzt, bis die Sicherheit der israelischen Bevölkerung wiederhergestellt sei, kündigte Netanyahu am Mittwochabend an.

Einen neuen "diplomatischen Horizont" sehe er, wenn die Sicherheitslage sich stabilisiert habe, sagte der Regierungschef. Verteidigungsminister Moshe Yaalon sagte, er halte auch eine Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen für möglich.

Nach dem Bruch der Waffenruhe durch die Palästinenser war der Gaza-Konflikt zuvor wieder voll entbrannt. Die israelische Luftwaffe flog mehr als 80 Angriffe auf "Terrorziele" in dem Küstenstreifen und versuchte offenbar auch, den Militärchef der radikalen Hamas, Mohammed Deif, gezielt zu töten. Dies schlug nach Darstellung der Hamas aber fehl.

Radikale Palästinenser nahmen seit der Nacht Israel wieder massiv unter Beschuss und feuerten mehr als 100 Raketen ab. Für Donnerstagmorgen drohten sie Angriffe auf den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv an. (APA/Reuters, 20.8.2014)