Archivbild, das den US-Journalisten James Foley zeigt.

Foto: Manu Brabo

Damaskus/Bagdad - Die mutmaßliche Enthauptung des US-Journalisten James Foley durch die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) zeigt erneut, wie gefährlich die Arbeit für Reporter in Krisengebieten ist. Das Bürgerkriegsland Syrien, wo Foley 2012 verschleppt worden war, gilt schon seit Jahren als das gefährlichste Land für Journalisten weltweit.

Laut der Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen wurden in diesem Jahr in Syrien bereits neun Journalisten wegen der Ausübung ihres Berufs getötet, mehr als in jedem anderen Land der Welt. Foleys mutmaßlicher Tod ist hier noch nicht berücksichtigt, zumal unklar ist, wo der Journalist getötet worden sein soll. Im ganzen Jahr 2013 waren es in Syrien zehn getötete Journalisten, 2012 sogar 17. Auf der Rangliste von Reporter ohne Grenzen zur Pressefreiheit steht Syrien auf Platz 177 von 180 Ländern.

Besonders gefährlich ist es derzeit auch in den palästinensischen Gebieten: Nach dem Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Mitte Juli wurden dort laut Reporter ohne Grenzen sieben Journalisten getötet. In der Ukraine wurden dieses Jahr bereits vier Journalisten getötet, einer mehr als im Irak und auf den Philippinen.

Der Tod der deutschen Fotoreporterin Anja Niedringhaus in Afghanistan sorgte im April in Deutschland für Entsetzen. In dem Krisenstaat wurden dieses Jahr bisher zwei Journalisten getötet, neben Niedringhaus ein schwedisch-britischer Reporter. Jeweils zwei Journalisten wurden dieses Jahr laut Reporter ohne Grenzen in Libyen, in der Zentralafrikanischen Republik und in Brasilien getötet.

Weltweit wurden demnach 2014 bisher 43 Journalisten getötet, im ganzen Jahr 2013 waren es 71, 2012 sogar 88 - ein trauriger Rekordwert in der seit 1995 von Reporter ohne Grenzen geführten Zählung. Besonders gefährlich war es in den vergangenen Jahren für Journalisten neben den bereits aufgeführten Ländern auch in Somalia, Pakistan, Indien und Mexiko. (APA, 20.8.2014)