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Einer trägt seine Idee vor, ein paar andere schauen ihm mehr oder minder wohlwollend zu und fragen sich still: Schafft der das? Klingt wie "Wetten, dass ...?", ist aber nur "Die Höhle der Löwen", zu sehen dienstags auf Vox. Jetzt, wo alle Welt von Start-ups fabuliert, lässt man sich auch bei Vox nicht lumpen und legt ein Format vor, in dem hoffnungsfrohe Nachwuchsunternehmer finanzkräftigen Investoren ihre Ideen schmackhaft zu machen versuchen.

Das Format habe, so behauptet der Sender, bereits in anderen Ländern für "begeisterte Zuschauer" gesorgt. Man darf das bezweifeln, denn wen mag es schon begeistern, auch noch abends vor dem Fernseher daran erinnert zu werden, in was für einer wunderbaren neoliberalen Welt man lebt.

Es geht, wie ja eigentlich in allen Realityformaten, darum, sich gut zu vermarkten. Immerhin, hier muss sich niemand selbst zum Produkt machen und anpreisen - was zählt, sind die Ideen. Die sind durchaus niedlich, auch wenn man sich fragt, ob das allen Ernstes die frischesten Einfälle sind, die zu finden waren: eine mobile Süßigkeitenbar, die bei Veranstaltungen Zuckerwatte unters Volk bringt, oder eine Vorrichtung, die beim Lackieren von French Nails helfen soll.

Es bieten sich hier teils rührende Einblicke ins Leben eines Jungunternehmers (der würde am Wochenende auch gern mal im Park liegen - aber der Arme muss noch "die Sachen nach Japan schicken"), teils unsympathische Einlassungen der Investoren. Die zeigen sich verstockt. Der Preis? "Würde ich nie im Leben zahlen." Die Information zum Produkt, kaum zu übersehen über dem Verkaufsständer? "Das les' ich doch nicht." Man kann den Aufschwung direkt hören. (Andrea Heinz, DER STANDARD, 19.8.2014)