Mögliches Signal von Dunkler Materie

Astronomen haben bei der Analyse von Röntgenstrahlung aus einem fernen Galaxienhaufen ein Signal ausgemacht, dessen Quelle und Ursache ihnen Rätsel aufgibt. Einige Forscher spekulieren nun, dass es sich um einen ersten (wenn auch schwachen) direkten Beleg für Dunkle Materie handelt. Dieser mysteriöse, hypothetische Stoff dient Astrophysikern als mögliche Erklärung für die außergewöhnlich hohe Umlaufgeschwindigkeit von Sternen an den äußeren Rändern von Spiralgalaxien. Darüber hinaus machte sich Dunkle Materie auch beim Gravitationslinsen-Effekt im fernen All bemerkbar.

Bei der Untersuchung von Röntgenstrahlung, die zur Identifizierung unterschiedlicher Elemente - etwa Sauerstoff, Magnesium, Silizium oder Eisen - im dünnen Gas zwischen den Galaxien herangezogene wird, haben die Forscher nun ein Signal mit einem Energiewert von 3.56 keV gefunden, das sich keinem der Elemente zuordnen lässt. Bei einer erweiterten Suche, unter anderem mit dem NASA-Weltraumteleskop "Chandra", wurde das selbe Signal auch bei anderen Galaxien-Clustern festgestellt. Eine der Erklärungsthesen der Astrophysiker lautet: Das Röntgensignal entstand beim Zerfall von sogenannten "sterilen Neutrinos", hypothetischen Elementarteilchen also, die als vielversprechende Kandidaten für die Dunkle Materie gelten. Als Entdeckung kann das Signal derzeit allerdings noch nicht gewertet werden, dafür liegt seine statistische Signifikanz noch unter dem entsprechenden Schwellenwert. Doch neue Teleskope mit einem höheren Auflösungsvermögen könnten schon in den nächsten Jahren den entscheidenden Durchbruch bringen.

Foto: Chandra/NASA/ESA

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Das einzigartige Fressverhalten der Minkwale

Minkwale (Balaenoptera acutorostrata), auch bekannt als Zwergwale, sind mit maximal zehn Metern die kleinsten Furchenwale und ernähren sich wie ihre größeren Verwandten von Krill und anderen kleinen Meeresbewohnern, die sie mit ihren Barten aus dem Wasser seihen. Was sie diesbezüglich von Blauwal, Buckelwal und Co. unterscheidet, ist die außergewöhnliche ökologische Nische, die sie dabei besetzen: Wie US-Forscher in einer jüngst im "Journal of Experimental Biology" veröffentlichten Studie berichten, jagen Minkwale unter dem antarktischen Meereseis nach ihrer Beute. Ein vergleichbares Verhalten konnte bisher bei keiner anderen Bartenwal-Art beobachtet werden.

Foto: APA/EPA/WDCS

Neuartige Solarzellen aus flüssigem Silizium

Deutsche Forscher haben eine Solarzelle entwickelt, die aus einem sehr dünnen Film einer flüssigen Silizium-Verbindung besteht. Mit einem Wirkungsgrad von 3,5 Prozent ist die Solarzelle sieben Mal effizienter als bisherige Zellen dieser Art. Die Wissenschafter vom Forschungszentrum Jülich glauben, dass sie den Wirkungsgrad dieser kostengünstigen Solarzellen weiter steigern können. Damit würde dieser Ansatz, der als aussichtsreiche Grundlage für die nächste Generation von Dünnschicht-Elektronik gilt, auch wirtschaftlich interessant werden.

Foto: Forschungszentrum Jülich

Der größte Fisch Südamerikas stirbt aus

Einer der größten Süßwasserfische der Erde und die größte Fischart Südamerikas steht am Rande der Ausrottung: Der Arapaima im Amazonas erreicht eine Länge von über zwei Metern und ein Gewicht von 100 Kilogramm, doch auch von bis zu vier Meter langen Exemplaren wurde in der Vergangenheit berichtet - diese Zeiten dürften allerdings endgültig vorbei sein. Einer aktuellen Studie zufolge hat Überfischung mittlerweile dazu geführt, dass der auch als Paiche bekannte Riese in vielen Regionen bereits ausgestorben ist. In nur fünf Prozent der untersuchten Vorkommensgebiete fanden die Wissenschafter eine "zufriedenstellende" Population vor. In den restlichen Gebieten war der Arapaima verschwunden oder bedroht. Die Biologen schließen aus den neuen Daten, dass die Auswirkungen der Fischerei auf diesen Fisch schlimmer sind, als bisher angenommen.

Foto: Sergio Ricardo de Oliveira

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Schärftstes Auge im All

Der bisher leistungsstärkste kommerzielle Erdbeobachtungssatellit hat in der vergangenen Woche seine Position im All bezogen. "WorldView 3" des US-amerikanischen Unternehmens DigitalGlobe wurde am 13. August an der Spitze einer "Atlas V"-Rakete von der Luftwaffenbasis Vandenberg in Kalifornien aus gestartet. In einer Höhe von rund 600 Kilometern umkreist "WorldView 3" die Erde in knapp 100 Minuten. Was den Satelliten von bisherigen vergleichbaren Instrumententrägern unterscheidet, ist sein enormes Auflösungsvermögen: Nach Angaben von DigitalGlobe sollen mit Hilfe modernster Optik Bilder mit einer Auflösung von 31 Zentimetern möglich sein.

Foto: AP Photo/Vandenberg Air Force Base

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Die H. L. Hunley gibt ihr Geheimnis preis

Die H. L. Hunley war das erste U-Boot der Geschichte, das im Kriegseinsatz ein feindliches Schiff versenkte. Beim Beschuss des Nordstaaten-Schiffes USS Housatonic am 17. Februar 1864 wurde die per Handkurbel betriebene Hunley jedoch selbst getroffen und sank ebenfalls. Alle acht Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Erst 1995 konnte das U-Boot in zehn Metern Tiefe vor der Küste von Sullivan's Island entdeckt werden. Geborgen wurde es im Jahr 2000. Seither arbeiten Wissenschafter an ihrer komplizierten Restaurierung. Eine wichtige Phase konnte nun angegangen werden: Nach drei Monaten in einem chemischen Bad am Warren Lasch Conservation Center in North Charleston, South Carolina, haben Konservatoren damit begonnen, Verkrustungen und Sedimentablagerung per Hand abzulösen, was zwischen acht Monaten und ein Jahr in Anspruch nehmen wird. Nach Abschluss dieser Arbeiten hoffen die Forscher, endlich Klarheit über die genauen Hintergründe des Untergangs der H. L. Hunley zu bekommen.

Foto: AP Photo/Bruce Smith

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Schwarzes Loch zerrt an Röntgenstrahlung

NASA-Astronomen haben mit Hilfe des Nuclear Spectroscopic Telescope Array ("NuSTAR") in der unmittelbaren Umgebung eines supermassiven Schwarzen Loches ein außergewöhnliches Ereignis wahrgenommen. Die Forscher konnten beobachten, wie eine kompakte Röntgenquelle, die sogenannte Korona, binnen weniger Tage näher an die Grenzen des Schwarzen Loches Markarian 335 heran rückte. Der Vorgang führte dazu, dass die immense Schwerkraft des Schwarzen Loches in 324 Millionen Lichtjahren Entfernung stärker an den Röngenstrahlen der Korona zerrte und diese dadurch gleichsam streckte und verwischte. Ähnliche Phänomene wurden zwar bereits zuvor ausgemacht, nie jedoch in diesem Ausmaß und Detailreichtum. Ob sich die Korona wieder vom Schwarzen Loch entfernen wird, ist vorerst noch unklar.

Foto: APA/EPA/NASA/JPL-Caltech

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Virtuelle Tauchgänge

Eine Art "Google Street View" für Korallenriffe soll es künftig möglich machen, Unterwasserwelten vom heimischen Bildschirm aus zu erforschen. Im Rahmen des "Catlin Seaview Survey"-Projektes sammelten Forscher mit Basketball-großen Spezialkameras in allen Weltmeeren insgesamt bereits fast 400.000 Panoramaaufnahmen. Auf dem oberen Foto ist Manuel Gonzalez in Key Largo im US-Bundestaat Florida gerade dabei, 360-Grad-Bilder für die virtuellen Tauchgänge zu schießen.

Foto: AP Photo/Catlin Seaview Survey

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Überstrahlte Perseiden

Auch wenn der sogenannte "Supervollmond" rund um den 10. August das astronomische Ereignis trübte, die eine oder andere Sternschnuppe des Perseiden-Meteorstromes konnte sich doch gegen die strahlende Helligkeit des Erdtrabanten durchsetzen. Die obere Lichterscheinung wurde am 12. August fotografiert und hinterließ am Nachthimmel über dem deutschen Landkreis Oder-Spree nahe Sieversdorf (Brandenburg) ihre Leuchtspur. Zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens regnete es bis zu 170 Sternschnuppen in der Stunde auf die Erde herab. Grund für das Spektakel ist der Komet Swift-Tuttle, dessen Staubspur die Erde alljährlich Mitte August kreuzt. Die Bezeichnung "Perseiden" kommt daher, weil es so aussieht, als würden Sterne aus dem Sternbild des Perseus fallen. Der Meteorstrom wird auch "Tränen des Laurentius" genannt, weil sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und als Tränen des Himmels über das Martyrium Laurentius' gedeutet wurden.

Foto: APA/dpa/Patrick Pleul

Methanwolken ziehen auf, der Sommer kommt

Dass auf dem Saturnmond Titan Wetterphänomene existieren, die jenen auf unserem Planeten nicht unähnlich sind, weiß man schon länger - allein: die beteiligten Komponenten, auf denen die Flüssigkeitskreisläufe basieren, sind völlig andere. So sind es etwa Kohlenwasserstoff-Meere, über die Methanwolken hinwegziehen, aus denen es flüssiges Methan und Ethan regnet. Nun haben Astronomen Aufnahmen der NASA-Sonde "Cassini" präsentiert, auf welchen solche Wolkenformationen zu beobachten sind. Die Zeitraffer-Bilder zeigen auf der nördlichen Hemisphäre Methan-Schwaden, die über dem sogenannten Ligeia Mare wabern. Die klimatischen Phänomene könnten eine Auswirkung des auf der Nordhälfte des Titan herannahenden der Sommers darstellen, glauben die Wissenschafter.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

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Zoowelt

Pandabub Fu Bao im Wiener Tiergarten Schönbrunn feierte am vergangenen Donnerstag seinen ersten Geburtstag. Als Überraschung gab's mit Süßkartoffeln und Karotten gefüllte Packerln. Bei seiner Geburt am 14. August 2013 war Fu Bao wog gerade einmal 100 Gramm, mittlerweile bringt er rund 20 Kilogramm auf die Waage. Die ersten Lebensmonate verbrachte der Pandanachwuchs mit seiner Mutter in der Wurfbox. Im Dezember 2013 erkundete er zum ersten Mal die Innenanlage. Sein Name "Fu Bao", den er entsprechend chinesischer Tradition 100 Tage nach seiner Geburt erhielt, bedeutet "glücklicher Leopard". Wie seine Brüder wird auch er den Zoo mit etwa zwei Jahren verlassen und nach China zurück kehren. In diesem Alter lösen sich auch die Pandas im Freiland von ihren Müttern. (red, derStandard.at, 17.08.2014)

Foto: APA/EPA/ROLAND SCHLAGER