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Hunde mögen Trockenfutter. (Symbolbild)

Foto: ap/boitano

Die Hundstage sind auch nicht mehr, was sie einmal waren. Wir wollen ja nicht über das miese feuchte Wetter jammern, aber wenn es nicht einmal zu Ferragosto brütend heiß ist, dann wird das heuer wohl nichts mehr mit dem richtigen Sommer.

Versteckt ist hinter der nahezu geschlossenen Wolkendecke auch der für die übliche Affenhitze im August tatsächlich namensgebende "Große Hund". Nicht, dass wir Muliphein (der Kopfanfang des Sternbildes), Sirius (der hellste Stern in der Morgendämmerung) und Aludra mit freiem Auge und ohne Anleitung indentifizieren könnten; geschweige denn, dass uns die Sternenviecher abgehen; es wäre trotzdem schön zu wissen, dass sie da sind und über uns wachen. Nichts da.

Rotzfrech

Bleibt uns also nur der kleine Hund. Pipsi macht Fortschritte, hat schon bald sechs Kilo, ist rotzfrech, verschleppt Schuhe und bleibt nur unter Geheul nach Schlosshund-Art allein zu Haus. Was also tun, wenn der Kühlschrank leer und säckeweise Welpentrockenfutter (welches, ganz nebenbei, sündhaft teuer ist) verputzt ist?

Revierkämpfe

Ab ins Auto. Dort sind erstaunlicherweise weder der etwas zu klein werdende Katzenkorb ein Problem noch ausgiebige Wochenendeinkäufe oder länger dauernde Baumarktbesuche: Pipsi schläft den Schlaf der Gerechten, gibt keinen jämmerlichen Pieps von sich und erholt sich so unter offenem Schiebedach prächtig von anstrengenden Revier- und Rudelkämpfen mit ihrer Leih-Oma Lancia. Nun ziehen wir ernsthaft in Betracht, in ein Wohnmobil zu übersiedeln. Dann ist aller Hundstage Abend. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, 14./15.8.2014)