Hai-Stalking und seine Folgen.
Screenshot: Woods Hole Oceanographic Institution

Im vergangenen November sind Wissenschafter von der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) im US-Bundesstaat Massachusetts mit einem speziellen Tauchroboter losgezogen, um in Zusammenarbeit mit dem "Discovery Channel" vor der mexikanischen Insel Guadalupe Weiße Haie zu filmen. Vor kurzem wurden die ersten Aufnahmen veröffentlich, und wie es scheint, waren nicht alle Haie gleichermaßen erfreut über die Aktion.

Die eingesetzte "Shark Cam", ein torpedoförmiges Tauchgerät mit der offiziellen Bezeichnung REMUS ("Remote Environmental Monitoring UnitS"), ist mit insgesamt sechs Kameraaugen ausgestattet, um Aufnahmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln einzufangen. Der Roboter ist dabei in der Lage, einzelne Haie, die mit einer akustischen Markierung versehen wurden, autonom zu verfolgen - und dieses Unterwasser-Stalking nahmen nicht alle Tiere gleich gut auf: Die faszinierenden Bilder zeigen mehrere Angriffe der Weißen Haie auf REMUS.

WHOI-Biologen, die die Aufnahmen analysierten, erkennen in den Attacken genau genommen aber keinen Unmut über ihren Verfolger sondern typisches Jagdverhalten: "Die Haie verbergen sich zunächst im Schatten unter REMUS, um dann plötzlich aus der Tiefe hochzuschießen und nach dem Roboter zu schnappen. Auf die selbe Weise jagen die Haie auch Robben", erklären die Wissenschafter. Trotz der gewaltigen Beißkraft, die Weiße Haie an den Tag legen, blieb REMUS weitgehend unbeschadet und lieferte den Forschern teilweise einmalige Nahaufnahmen. Einen spektakulären Zusammenschnitt gibt es auf der Internetseite der Woods Hole Oceanographic Institution:

--> WHOI: REMUS SharkCam

(red, derStandard.at, 16.08.2014)