Das Dribbeln um den Verkauf der Los Angeles Clippers, ist beendet. Nach mehreren Anläufen landete die Basketballmannschaft im Korb von Steve Ballmer. Der Besitz des in der nordamerikanischen Profiliga NBA spielenden Teams ist dem ehemaligen Microsoft-Chef die Rekordsumme von 2,2 Milliarden Dollar (1,64 Mrd. Euro) wert. Der Betrag ist der höchste, der in der Liga je für eine Mannschaft gezahlt wurde. Der skandalumwitterte bisherige Besitzer Donald Sterling hatte sich bis zuletzt gegen einen Verkauf gewehrt. Vor Abschluss des Verkaufs hatte ein kalifornisches Gericht das Geschäft für rechtmäßig erklärt und den Protest des wegen seines Rassismus-Skandals bei L.A. Clippers lebenslang gesperrten Sterling abgelehnt. Damit hatte seine von Sterling getrennt lebende Frau Shelly das Recht, die Clippers-Anteile zu verkaufen.

Als die Liga jetzt bekannt gab, dass das Geld an Shelly Sterling überwiesen worden sei, flogen Bälle der Begeisterung. "Es ist sehr, sehr aufregend. Ich bin ein Basketball-Verrückter", sagte Ballmer dem US-Sportsender ESPN. Natürlich sei der Kauf nicht günstig gewesen. Doch er fühle sich gut dabei. Schließlich handle es sich um sein privates Geld. Von diesem hat er nicht gerade wenig: Sein privates Vermögen wurde 2013 auf mindestens 15 Milliarden Dollar geschätzt. Freude über den neuen Besitzer herrschte auch bei den Clippers: Hätte Sterling das Team behalten dürfen, wäre der schwarze Coach Doc Rivers (52) zurückgetreten, nun sagt er: "Das ist ein großartiger neuer Tag in der Clippers-Geschichte."

Von guten und schlechten Klub-Eigentümern

Die bisherige Bestmarke beim Verkauf bzw. Kauf einer NBA-Basketballmannschaft lag bei 550 Millionen Dollar. Der frühere US-Senator Herb Kohl überließ im heurigen Frühjahr die Milwaukee Bucks für diese Summe den New Yorker Hedge-Fonds-Milliardären Wesley Edens und Marc Lasry. Kohl hatte den Klub 1985 für 18 Millionen Dollar übernommen.

Auch in andere Sportarten stecken Reiche gerne ihr Geld. Beim FC Chelsea investierte etwa der russische Oligarch Roman Abramowitsch 340 Millionen Pfund (rund 427 Mio. Euro) und machte den Club, den er eher als Hobby führt, damit schuldenfrei. Schlechter erging es Manchester United. Der US-Unternehmer Malcolm Glazer finanzierte 2005 seinen 1,2 Mrd. Euro teuren Einstieg überwiegend mit Schulden, die er auf den Verein abwälzte. (dpa; kat, DER STANDARD, 14.8.2014)