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Ihr Mann hat viel Geld, aber Melinda Gates ist aus seinem Schatten längst herausgetreten. Die Frau des Microsoft-Gründers Bill Gates stellt – wie es im Land der Philantrophie recht und billig ist - Milliarden für wohltätige Zwecke bereit. Fast 30 Milliarden Dollar hat die "Bill & Melinda Gates Foundation" seit der Gründung 1999 gespendet - im Kampf gegen Aids und Polio, für Bildung, Landwirtschaftshilfe und zahlreiche andere – nicht immer unumstrittene - gute Zwecke. Betuchte Freunde, wie Warren Buffett steuern ihrerseits große Teile des Etats bei. Die Stiftung, für die sowohl Melinda als auch ihr Mann inzwischen hauptberuflich arbeiten, gilt als eine der effizientesten überhaupt. Am 16. August wird die "drittmächtigste Frau der Welt" 50 Jahre alt.

Bill und Melinda Gates in Indien

Foto: AP/Altvater

Als sie sich bei der Arbeit kennengelernt hatten, war Bill Chef des von ihm gegründeten, mittlerweile zum Giganten herangereiften Software-Unternehmens Microsoft. Melinda war eine seiner Mitarbeiterinnen. Das Paar ist mittlerweile über 20 Jahre verheiratet und Eltern von drei Kindern. Als "klug" und "knallhart" beschreibt Melinda Gates der britische "Telegraph", "selbstsicher" und "elegant bis in die Haarspitzen" nennt sie der "Guardian". Die Welt der Multimillionäre und Mega-Philanthropisten ist eine Männerwelt, in der Gates sich als eine von nur wenigen Frauen durchgebissen hat. Das "Forbes"-Magazin sieht sie hinter der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Notenbankchefin Janet Yellen als drittmächtigste Frau der Welt an.

Melinda Gates mit dem New Yorker Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg

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Geboren wurde sie 1964 in einfachen Verhältnissen in Dallas im US-Bundesstaat Texas. Ihr Vater war Ingenieur, die Mutter Hausfrau, das Geld für die vier Kinder soll meist knapp gewesen sein. Um mitzuhelfen, putzte der Teenager für wenig Lohn Böden und Backöfen, so will es die Legende. "Aber meine Eltern haben immer drauf gedrungen, dass ich ans College gehe", erzählte sie dem "Guardian". Also studierte sie Wirtschaft und Informatik an der Duke-Universität und heuerte danach bei Microsoft an. Auf ihre Initiative soll dort unter anderem die sprechende Comic-Hilfsfigur "Karl Klammer" im Microsoft-Office-Programm entstanden sein.

Melinda Gates mit dem Künstler Olafur Eliasson vor dem Reichstag in Berlin.

Foto: AP/Brakemeier

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Nach der Hochzeit mit Bill Gates 1994 rückte die Wohltätigkeit stärker in den Fokus des Paares. "Von denen, die viel bekommen, wird auch viel erwartet", hatte Mary, Mutter von Bill Gates, ihrer Schwiegertochter schon vor der Feier mit auf den Weg gegeben. Auf taube Ohren sind die Worte der Schwiegermutter ganz offensichtlich nicht gestoßen. (APA/red, derStandard.at.14.8.2014)

Familie Gates und ein Teil der norwegischen Königsfamilie.

Foto: AP/Schroder