Berlin – Menschen, die an Arthrose leiden haben meist zu Beginn der Erkrankung große Schmerzen, vor allem wenn sie sich bewegen. Sie sind verunsichert, welche Belastung sie ihren Gelenken noch zumuten können und bewegen sich daher immer weniger.
Dabei lindert regelmäßige Bewegung die Krankheitszeichen der Arthrose und verlangsamt ihr Fortschreiten. Welche Risiken dennoch beachtet werden müssen und wie Betroffene ihre Gelenke beim Sport schützen können, ist das Thema einer Konferenz des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) am 29. Oktober 2014 in Berlin.
Arthrose gehört zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Aber auch immer mehr junge Menschen leiden an Gelenkverschleiß: Ein Unfall, eine angeborene Fehlstellung, Übergewicht, Gelenkentzündungen und Stoffwechselerkrankungen können die Ursachen sein. Betrifft die Arthrose große Gelenke wie Knie, Hüfte, Wirbelsäule und Sprunggelenk, ist das Bewegungsverhalten der Betroffenen häufig stark eingeschränkt.
Bewegung zentraler Therapiebestandteil
"Meist hindern Schmerzen die Patienten, sich regelmäßig zu bewegen", so Klaus Bös, ehemaliger Leiter des Instituts für Sportwissenschaften am Karlsruher Institut für Technologie. "Doch dadurch geraten sie in einen Teufelskreis: Schont sich der Arthrose-Patient, wird weniger Gelenkflüssigkeit produziert und die Knorpel werden rau und spröde, was wiederum zu mehr Verschleiß und Schmerzen führt."
Bewegung gilt also als zentraler Bestandteil der Arthrose-Therapie. Bös empfiehlt daher ein moderates Training, idealerweise täglich 30 bis 40 Minuten, aber mindestens zweimal die Woche. Es sollte auf drei Prinzipien beruhen: ein sanftes Training, ein gutes Körpergefühl, das zwischen Gelenk- und Bewegungsschmerzen unterscheiden kann, und ein gutes Wechselspiel zwischen Belastung und Anpassung. Walking, Schwimmen, Dehn- und Kräftigungsübungen sind bei schmerzenden Gelenken besonders empfehlenswert. (red, derStandard.at, 12.8.2014)