London - Rund sechs Wochen vor der Abstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien deutet sich einer Umfrage zufolge eine klare Niederlage der schottischen Initiative ab. Nach einer am Samstag von der "Scottish Daily Mail" veröffentlichten Erhebung des Instituts Survation gab ein Fernsehduell den Abspaltungsgegnern einen deutlichen Schub.

Die Zahl derjenigen, die für einen Verbleib bei Großbritannien stimmen wollen, stieg demnach auf 50 Prozent von 46 Prozent vor einer Woche. 13 Prozent der Befragten erklärten, sie wüssten noch nicht, ob sie am 18. September für oder gegen die Unabhängigkeit Schottlands stimmen würden. Rechne man die Unentschlossenen heraus, ergebe sich eine Mehrheit von 57 gegen 43 Prozent für den Verbleib bei Großbritannien. Dieser Vorsprung sei kaum noch umzukehren, sagte Survation-Chef Damian Lowe der Nachrichtenagentur Reuters.

Aus dem Fernsehduell am Dienstag war der frühere Finanzminister Alistair Darling, der die Kampagne für den Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich anführt, als Sieger hervorgegangen. Der eigentlich als eloquent bekannte Vorsitzende der Scottish National Party, Alex Salmond, konnte Umfragen zufolge nicht ausreichend darlegen, warum sich Schottland nach 307 Jahren von Großbritannien lossagen sollte. Als eine Schlüsselfrage gilt, welche Währung ein unabhängiges Schottland haben sollte. Die Regierung in London hat eine Währungsunion im diesem Fall ausgeschlossen. (APA/Reuters, 9.8.2014)