Foto: Birgit Eder

Bereits Ende des 13. Jahrhunderts wurde in Kolm-Saigurn Gold geschürft, und das zog immer mehr Leute an. In dem vormals kleinen Bergdorf lebten bald mehr als 3000 Menschen. Zur Hochblüte wurden etwa zehn Prozent des Weltvorkommens an Gold in Rauris gewonnen!

Nach den guten Jahren ging der Ertrag jedoch stetig zurück, bis schließlich 1930 der letzte Knappe Kolm-Saigurn verließ. Heute kann jeder in der Hüttwinkelarche Gold waschen, mit etwas Glück kann man einen Goldsplitter mit nach Hause nehmen.

Ein weiteres Highlight ist der Rauriser Urwald, der nach einem Felssturz weitgehend unberührt geblieben ist. Über 300 Jahre alte Fichten und unzählige Moorteiche dürfen sich hier ohne menschliche Eingriffe ausbreiten.

1.Tag

Wir beginnen die Tour beim Parkplatz des Gasthofs Bodenhaus, direkt an der Mautstelle. Zuerst geht’s rund 200 Meter auf der Zufahrtsstraße in Richtung Kolm-Saigurn, bis links ein Pfad zum Goldwaschplatz führt.

Nach einer Stunde Goldwaschens tut das Kreuz ohnehin weh, und wir können am breiten Weg Nr. 29 in angenehmer Steigung durch den Durchgangswald weiterwandern.

Nach circa eineinhalb bis zwei Stunden wird der Parkplatz Lenzanger passiert, von dem aus Kolm-Saigurn auf einer Schotterstraße erreicht wird. Gehzeit: zwei bis zweidreiviertel Stunden, 390 Höhenmeter rauf, 30 Höhenmeter runter.

2. Tag

Von Kolm-Saigurn führt der Weg (Nr. 122) anfangs flach und einfach durch einen lichten Wald, quert einen schönen Bach und wird dann zunehmend steiler und auch anspruchsvoller.

Vorbei geht’s am Barbarafall, einem sehr schönen Wasserfall, der besonders im Frühjahr und nach Regenfällen beeindruckend ist. Gleich danach kommt eine Steilstufe, die Trittsicherheit erfordert. Zwischen den zwei Steilstufen ist die Wegführung flacher und geht über die schönen Melcherböden. Bei der letzten Abzweigung geht es weiter nach rechts und in ein paar Minuten zum Etappenziel.

Vom Naturfreundehaus aus sind wir zusätzlich noch den Tauerngold-Erlebnisweg/Gletscherpfad (zusätzlich rund zweieinhalb bis drei Stunden, 200 Höhenmeter rauf und runter, Weg Nr. 119) gewandert, der uns sehr viel Wissenswertes über den Bergbau in Rauris und über die Gletscherwelt vermittelte. Eine Infobroschüre kann in der Hütte ausgeliehen werden. Gehzeit (bis zur Hütte): zwei bis zweidreiviertel Stunden, 580 Höhenmeter rauf, keine Höhenmeter runter.

3. Tag

Vom Schutzhaus Neubau führt ein einfacher Naturfreundeweg (Nr. 119) in Richtung Kolm-Saigurn. Der Großteil des Abstiegs ist breit. Es gibt jedoch einige schmale, steinige und etwas ausgesetzte Stellen.

Weiter unten geht’s auf einem angenehmen Weg in einen lichten Wald hinein. Bei einer starken Linkskurve führt ein schmaler Steig geradeaus weiter zur Gainschniggalm und zur Durchgangs-alm. Kurz vor der Durchgangsalm führt, links abzweigend, der Abstieg über den Rauriser Urwald zum Parkplatz Lenzanger, von wo aus man bequem mit dem Bus bis Rauris-Bucheben zurückfahren kann. Die Gehzeit beträgt eindreiviertel bis zweieinviertel Stunden, keine Höhenmeter rauf, 630 Höhenmeter runter. (Birgit Eder, Album, DER STANDARD, 09.08.2014)