Linz/München - Der Vorsitzender des Siemens VAI-Betriebsrates, Gerhard Bayer, gesteht zwar zu, dass die schlechte Auftragslage der Grund für den geplanten Personalabbau sein mag. "Aber wir werden alles hinterfragen - beispielsweise Betriebszahlen und Markteinschätzung. Wir wollen genaue Informationen von der Geschäftsführung", kündigte er gegenüber der APA am Freitag an.

Die Belegschaft habe zwar gewusst, dass es eine Streichung von Arbeitsplätzen geben werde. Nun sei sie aber Gewissheit und es seien mehr als erwartet. "Das ist eine andere Situation", stellte Bayer fest. Jetzt sei zügig ein Sozialplan zu erledigen. Zunächst verlange die Belegschaftsvertretung von den Führungskräften bis September eine Namensliste jener Personen, die zur Kündigung vorgesehen seien. "Derzeit fragt sich jede Familie der VAI-Mitarbeiter, ob sie betroffen ist oder nicht. Und das in der Urlaubszeit", schilderte Bayer die herrschende Unsicherheit.

Anschließend werde der Betriebsrat die soziale Verträglichkeit bei jeder einzelnen Kündigung prüfen. Der Sozialplan sollte im Herbst und bis zum Jahresende vollzogen werden, gibt der Betriebsrat zum Zeitplan vor.

Der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) versicherte in einer Presseaussendung am Freitag: "Wir lassen die vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter nicht im Stich". Jetzt gehe es darum, den Betroffenen rasch zu helfen. Das Land werde sich daher an den sozialen Abfederungen beteiligen. Kernelement des Sozialplans für betroffene Mitarbeiter sei die Stahlstiftung mit Existenzsicherung und Weiterbildung. (APA, 8.8.2014)