Vor Kellern macht der Rad-Dieb von Welt schon lange nicht mehr Halt.

Foto: der standard/corn

Wieso es, wurde Lukas Resetarits von der Wiener Zeitung gefragt, keine neuen Kottan-Folgen gebe. Der Darsteller des TV-Polizeimajors bedauerte: "Früher hat uns die Polizei unter dem Siegel der Verschwiegenheit den Stoff geliefert. Heute macht sie sich selber in der Öffentlichkeit lächerlich."

Resetarits wurde wegen des Sieges der 1700 über die 19 Pizza-Punks befragt. Doch Kottan ermittelt auch im Kleinen. Etwa bei der Suche nach Harald M.s Rad. Das wurde aus M.s Gemeindebau-Keller gefladert.

Auftritt in Zivil

M. stöberte es in einem Web-Verkaufs-Forum auf, arrangierte ein Treffen - und wollte nicht hin: Dies sei Polizeiarbeit. Außerdem lud der "Verkäufer" in M.s "Bau": "Der hätte mich erkannt."

Die Behörde kam in Zivil. Doch der Angetroffene bedauerte: Er sei nur Mittelsmann. Das Rad bei einem Freund. Zum nächsten Treffen kämen Bike und Buddy.

Die Polizei ging. M. griff zum Handy. Doch ach! Die Nummer des Vermittlers war tot. Das Inserat gelöscht.

Der Fotobeweis

Die letzte Spur: Die polizeiliche Beschreibung des "Vermittlers" passte auf einen Jugendlichen von nebenan. Die Beamten trafen dort eine Frau an. Die holte Fotos: Ihr Sohn ähnelt dem Verdächtigen nicht. Er ist auch auf Urlaub. Sagt M. Hätten die Beamten gesagt.

Laut Gemeindebau-Tratsch weilt die Mutter dessen, der dem Vermittler aber doch ähnelt, schon seit Wochen im Ausland. Sohnemann ist allein daheim. Doch M. wird das Rätsel nicht lösen: "Die Polizei sagt, ich soll mich raushalten. Ich hätte die Ermittlungen genug gestört." (Thomas Rottenberg, DER STANDARD, 8.8.2014)