Leo Schatzls Installation "Hit It!": Hüpfen mach Spaß und lässt die Jungen übermütig herumspielen.

Foto: Höhenrausch

Linz - "10.000 im ersten Monat!" Leo Schatzl ist überrascht, wie massetauglich seine Installation Hit It! ist. 10.000 Köpfe, die mittels Sprung gegen den Ball eine Kamera auslösen. So auch der Kopf der zwölfjährigen Tia, deren Verhalten dem entspricht, was Schatzl an Jüngeren beobachtet: "Manche wollen hüpfen, bis sie die für sie perfekte Pose einnehmen." Kontrolle ist beim Hüpfen selten, so bleibt ein Schnappschuss übrig, über den die meisten lachen. Man kann die Arbeit als Selfie-Parodie lesen, im schnellen Durchlauf verschwimmen die einzelnen, um Perfektion bemühten Posen ohnehin zu einem Massenporträt. Schatzl sieht im Hüpfen eine "Grundgeste, die man mit Höhe in Verbindung bringen kann."

Sich größer machen, Vitalität zum Ausdruck bringen - Besuchern macht es Spaß, es bildet sich erneut eine Menschenschlange. Schatzl lächelt, auch darüber, dass er aus den Porträts eine weitere Arbeit machen wollte. Die wird nun wohl umfangreicher als geplant. Auf dem Platz vor Hit It! steht der Kiosque - ein City Bus, aus dem Eis, Getränke und Brezen verkauft werden. Es ist der Dritte seiner Art, den die Betreiber des Kommunikationsprojektes an Situationen anpassen. Aufschneiden und Dehnen mussten diesmal sein, erzählen Gregor Graf und Christoph Weidinger, man brauchte Lagermöglichkeiten. Dass das Fahrzeug auf einem Parkdeck steht, das zur Höhenrausch-Zeit unbefahrbar ist, ist eine schöne Irritation, die mit einem auf überdachten Parkflächen geschaffenen Gastgarten noch vertiefen.

Wichtig seien vor allem das Diskutieren jener urbanen Flächen im Zwischenraum von Öffentlichkeit und Privatheit, auf denen der Kiosque häufig zu finden ist. Anlässe dazu böte der Höhenrausch mit Parkgarage und Flächen wie dem "Keine Sorgen Turm" oder dem "voestalpine open space" genug. (Wiltrud Hackl, DER STANDARD, 8.8.2014)