Überwachungssoftware Finfisher wurde offenbar in großem Stile gehackt.

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Kürzlich sind einmal mehr interne Dokumente des Münchner Unternehmens Finfisher ins Netz gelangt, darunter eine Preisliste und Handbücher. Nun hat sich herausgestellt, dass es sich bei dem Material, das über den Twitter-Account des unbekannten Hackers verbreitet wurde, Teil eines wesentlich größeren Leaks ist.

Finfisher ist Hersteller von Überwachungssoftware, die im Stile von klassischer Malware eingesetzt wird. Auch die deutsche Bundesregierung kaufte einst Software von der Firma zu, seitdem gilt Finfisher als Entwickler des "Bundestrojaners".

40 GB

Insgesamt wurden nicht nur einige Dokumente, sondern 40 Gigabyte an Daten abgesaugt und als Torrent zur Verfügung gestellt. Das Paket beinhaltet unter anderem auch den Quelltext der "Finfly Web"-Software. Wie Netzpolitik.org berichtet, wurde die Veröffentlichung des Materials von Menschenrechtsaktivisten und Sicherheitsforschern gleichermaßen begrüßt. Letztere befinden sich mit Finfisher in einem Katz- und Mausspiel rund um die Erkennung der Finfisher-Abhörtools durch Virenscanner und andere Sicherheitssoftware.

Brisant

Doch auch in anderer Hinsicht soll der Leak brisant sein. Unter anderem sollen sich darin Dokumente finden, die Belegen, dass man bei Finfisher darüber Bescheid weiß, dass die eigene Software etwa in Bahrain genutzt wird, um gegen Oppositionelle vorzugehen, schreibt ein Redditnutzer unter dem Pseudonym des Hackers. Über seinen Twitteraccount sollen die interessantesten Funde enthüllt werden, wobei er die spektakulärsten Enthüllungen bis zuletzt aufheben möchte. (gpi, derStandard.at, 07.08.2014)