Den Haag/Kiew - Der erste Bericht zum Absturz des malaysischen Flugzeugs über der Ostukraine mit 298 Toten könnte nach Angaben niederländischer Ermittler "in wenigen Wochen" veröffentlicht werden. Der Sprecher des niederländischen Untersuchungsbüros für Sicherheit (OVV), Wim van der Weegen, sagte am Montag, es liege "genügend Material für einen vorläufigen Bericht" vor.

Das Ermittlerteam werde nun in Den Haag stationiert sein, zur Auswertung der Informationen sei ein Aufenthalt in der Ukraine nicht unabdingbar, sagte van der Weegen.

Einige internationale Beobachter seien in die Niederlande zurückgekehrt, ohne den Absturzort in Augenschein genommen zu haben, sagte der OVV-Sprecher. Ukrainische Experten waren kurz nach dem Absturz der Boeing 777 der Malaysia Airlines am 17. Juli an der Unglücksstelle, später auch Gerichtsmediziner aus den Niederlanden, Australien und Malaysia. Unter den Insassen der Passagiermaschine waren 193 Niederländer.

Das OVV erklärte, dass es nur untersuche, was Flug MH17 zum Absturz gebracht habe, nicht wer dafür verantwortlich sei. Kiew und der Westen werfen den prorussischen Separatisten vor, die Maschine am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen zu haben.

Mehr als drei Wochen nach dem mutmaßlichen Abschuss des malaysischen Flugzeugs teilten die Separatisten in dem von ihnen kontrollierten Absturzgebiet mit, alle Leichenteile und privaten Gegenstände der 298 Opfer geborgen zu haben. Vonseiten der internationalen Experten gab es zunächst keine Bestätigung. Die Helfer hatten das Gebiet nach der Tragödie vom 17. Juli abgesucht, mussten die Region aber zuletzt wegen der Gefechte verlassen (APA, 11.8.2014)