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Überproportional hohe Kosten bei der Automiete verursachen Extras wie Kindersitze.

Foto: Reuters / Kai Pfaffenbach

Der unabhängige Mietauto-Versicherer Leihwagenversicherung.de hat sich gemeinsam mit dem Europäischen Verbraucherzentrum angeschaut, wie viel ein Mietauto in diesem Sommer tatsächlich kostet. Dazu wurden die durchschnittlichen Wochenpreise der vier größten Mietwagenfirmen Europas (Avis, Europcar, Sixt und Hertz) erhoben - und vor allem die Nebenkosten einmal genauer unter die Lupe genommen.

Das durchaus bemerkenswerte Ergebnis: Rechnet man die Extras zusammen, sind die Kosten dafür oft sogar höher als der eigentliche Mietpreis für das Auto.

Zum Beispiel ein Spanien-Urlaub

Als anschauliches Beispiel wurde die einwöchige Miete eines Fahrzeugs für den Sommerurlaub einer Familie mit zwei Kindern in Spanien analysiert: Der durchschnittliche Wochenpreis für ein Mietauto liegt dort bei rund 250 Euro. Eine Selbstbeteiligungsversicherung, Kindersitz, ein weiterer Fahrer und zusätzliche Extras können auf rund 350 Euro zusätzlich kommen.

Erwähnenswerte Versicherung

Die teuerste Position unter den Extras ist die Versicherung, und somit eine erwähnenswerte Kostenstelle für den Studien-Co-Autor Leihwagenversicherung.de, der sich auf Versicherungen gegen Selbstbeteiligung beim Mietwagenverleih spezialisiert hat.

Die Extra-Kosten im Detail:

  • Selbstbeteiligungsversicherung: € 125,11 (Durchschnittspreis / Woche)
  • Kindersitz: € 88,36 (Durchschnittspreis / Woche)
  • Navigationsgerät: € 65,80 (Durchschnittspreis / Woche)
  • Zusätzlicher Fahrer: € 51,96 (Durchschnittspreis / Woche)
  • Standortzuschlag: Anmietung Flughafen oder Bahnhof (rund 20 % Zuschlag auf Mietpreis: € 50,00 (Durchschnittspreis / Woche)
  • Tankservice: 10 Liter, € 18,50 (Durchschnittspreis / Woche)

Aufpreis insgesamt: € 364,00 / Woche

Kreative Lückenfüller

Patrick Oppelt, Jurist des Europäischen Verbraucherzentrums in Deutschland, warnt vor solchen "versteckten" Kosten: "Die Unternehmen sind dabei kreativ! Sie sind stetig auf der Suche nach Lücken für Zusatzkosten und lassen sich dabei auch von anderen Mietwagenfirmen inspirieren." Kunden sollten sich vor Antritt des Urlaubs umfassend informieren um böse Überraschungen zu vermeiden.

Rechtens sind Nebenkosten, die mitunter mehr ausmachen als der Mietpreis selbst, in den meisten Fällen natürlich trotzdem. "Es gelten die rechtlichen Gegebenheiten im jeweiligen Land, außerdem besteht Vertragsfreiheit", erklärt Oppelt. Soll heißen: Der gesetzliche Rahmen kann je nach Land durchaus sehr unterschiedlich sein und die Inhalte des Vertrages können, sofern sie sich im rechtlichen Rahmen des Landes bewegen, frei bestimmt werden. Grundsätzlich gilt, "was im normalen Preis drin ist, muss drin sein und darf nicht als Zusatzleistung verkauft werden."

Extras selber mitbringen

Einige dieser Extrakosten lassen sich vermeiden: Wer etwa den Kindersitz und das eigene Navi im Flugzeug mitnimmt oder eine Smartphone App nutzt, kann bereits viel sparen. Und logischerweise lohnt auch der Vergleich von Versicherungsangeboten bei unabhängigen Anbietern. (saum, derStandard.at, 06.08.2014)