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Oh, the Manchester VIP.

Foto: APA/EPA/Thew

Noch kein Pflichtspiel, aber schon der König: "King Louis", titelte die englische Tageszeitung Daily Mail, und auch die Spieler loben Louis van Gaal bei Manchester United schon nach wenigen Tagen in den höchsten Tönen.

Den ersten Titel hat der frühere Bayern-Coach mit den Red Devils auch schon in der Tasche. Einen inoffiziellen zwar nur, aber durchaus einen prestigeträchtigen. Durch das 3:1 (0:1) im Finale gegen Erzrivale FC Liverpool gewann United das hochklassig besetzte Vorbereitungsturnier International Champions Cup in den USA.

Nationalstürmer Wayne Rooney, der offenbar beste Chancen auf das Kapitänsamt hat, schwärmte danach von der Arbeit des Niederländers. "Wir hatten eine gute Zeit in den USA", sagte der 28-Jährige: "Wir mussten uns an das neue System gewöhnen. Aber es passt zur mir, es passt zur Mannschaft. Der Trainer hat sofort gesehen, was das Beste ist für die Mannschaft."

Zurück im Licht

Umgekehrt sucht auch van Gaal demonstrativ die Nähe zu Rooney. Nach einem direkt verwandelten Freistoß im Training lief er mit ausgestreckten Armen auf den Torjäger zu und umarmte ihn überschwänglich. Gegen Liverpool machte er ihn schließlich zum Kapitän und lobte ihn danach demonstrativ als "sehr, sehr wichtigen Spieler", der "immer ein Gewinner" sei.

Ohne Urlaub war van Gaal nach dem Spiel um Platz 3 mit den Niederlanden bei der WM gegen Brasilien (3:0) in Manchester eingestiegen, das nach Platz sieben im Vorjahr diese Saison nicht im Europacup vertreten sein wird. Mit dem Vorbereitungs-Turnier, in dem United alle vier Spiele gewann - vor Liverpool besiegte es Inter Mailand (5:3 i.E.), den AS Rom (3:2) und Real Madrid (3:1) - war der 62-Jährige ebenfalls sehr zufrieden. "Was wirklich zählt, ist das erste Saisonspiel gegen Swansea City", erklärte er: "Aber es ist besser, in der Vorbereitung zu gewinnen als zu verlieren. Außerdem haben wir den Fans mit dem Sieg gegen Liverpool sicherlich viel Freude bereitet. Es ist schließlich unser Lieblingsgegner."

Kuriosum im Finale

Vor 51.104 Fans im Stadion des NFL Klubs Miami Dolphins schossen Rooney (55.), Juan Mata (57.) und Jesse Lingard (88.) die Tore für Manchester, nachdem Steven Gerrad die Reds mit einem Elfmeter (14.) zunächst in Führung gebracht hatte.

Offenbar war es ein verkappter Videobeweis, der US-Schiedsrichter Mark Geiger davor bewahrt, zudem eines der kuriosesten Tore der Fußball-Geschichte anzuerkennen. Geiger hatte die weite Flanke von Ashley Young fälschlicherweise auf der Latte gesehen. In Wahrheit war der Ball auf das hintere Torgestänge geprallt und von dort zurück ins Spielfeld geflogen, bevor ihn Rooney ins Netz schob.

Geiger nahm den Treffer nach Rücksprache mit seinem Assistenten - der zuvor wahrscheinlich Bilder auf der Videoleinwand gesehen hatte - zurück. Rooney jubelte zunächst, reagierte nach der nachträglich Aberkennung aber mit einem schelmischen Grinsen und protestierte nicht. (sid, 05.08.2014)