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Nintendo pflegt eine streng kontrollierte Öffentlichkeitsarbeit.

Foto: REUTERS/Yuya Shino

Neun Jahre lang war Dan Adelman bei Nintendo of America für alle Spielpublikationen unabhängiger Entwickler verantwortlich. Von den Fans des Konzerns wurde er vor allem aufgrund seiner Offenheit in Interviews und seiner Interaktionsfreudigkeit auf Twitter geschätzt. Eine Direktheit, die vielen seiner Chefs offenbar nicht gefiel. Ein Jahr vor seiner Kündigung 2014 wurde Adelman ein Kommunikationsverbot erteilt.

PR-Sorgen

"Ich denke, die Leute (bei Nintendo) waren sehr nervös aufgrund dessen, was ich sagen könnte", erklärt Adelman gegenüber Kotaku. "Und ab und an gab ich dann eine Antwort, die den Leuten nicht gefiel, und manche Leute zuckten aus, weshalb sie dann versucht haben, dies einzuschränken. Zuerst durfte ich Interviews nur noch in Anwesenheit eines PR- oder Marketing-Vertreters geben. Später beschlossen sie, dass ich gar nicht mehr mit der Presse sprechen sollte."

Meinungsfreiheit

Unter anderem missfiel Nintendos Führungsriege, dass Adelman gegenüber Medien meinte, der Konzern sollte seine inhaltlichen Richtlinien lockern, nachdem man die Veröffentlichung von "The Binding of Isaac" untersagt hatte. Auch sympathisierte der ehemalige Manager auf Twitter mit Fans, die den Region-Lock des 3DS monierten, wodurch man etwa mit einem in Europa gekauften Handheld keine japanischen Games spielen kann.

"Sie haben mir nahegelegt, meine Finger von Twitter zu lassen oder nur Dinge zu sagen, die komplett abgesichert waren. Nach dem Region-Lock-Kommentar sagten sie, dass ich ganz aufhören müsse."

Unabhängig

Danach schlug Nintendo vor, einen PR-Sprecher anstelle von Adelman schreiben zu lassen, was er jedoch ablehnte und worauf er lieber "die Stille für sich sprechen ließ".

Trotz dieser Differenzen habe man sich schlussendlich im Guten voneinander getrennt. Nachdem Adelman sich neun Jahre nach rigiden Konzernstrukturen richten musste, verfolgt er nun neue Ziele in der Indie-Games-Branche. (zw, derStandard.at, 5.8.2013)