Kreative, an einen Frosch adressierte Protestnote.

Foto: der standard/christian fischer

Die Polizei nützte die Räumung der von Punks besetzt gehaltenen "Pizzeria Anarchia" auch zu einer Art Leistungsschau. Jede Menge Material wurde in die Schlacht geworfen und den staunenden Bürgern vorgeführt.

Es gab Hubschrauber zu sehen, Wasserwerfer, sogar ein grüner Radpanzer war zu bewundern, in Polizeikreisen liebevoll "der Frosch" genannt. Der Panzer bekam beim Einsatz einiges ab, aus dem besetzten Haus flogen Gegenstände, aber auch Farbbeutel, Kot und Daunenfedern. Der Radpanzer sah nach den ersten Anläufen, das Eingangstor zu rammen, optisch einigermaßen mitgenommen aus.

Rührende Szenen

In den Pausen des Einsatzes, die dem Panzer vergönnt waren, versuchte der Fahrer desselben, diesen in einer Seitengasse zu reinigen. Rührende Szenen spielten sich ab, als der Polizist sich mühte, mit einem Tuch die Farbkleckse aus dem Lack zu polieren, vorerst allerdings vergeblich.

Auch anderes Gerät wurde präsentiert: ein Arrestwagen, der den ganzen Tag über auf die abzuführenden Punks wartete und im entscheidenden Augenblick nicht ansprang. Er musste geschoben werden.

Oberösterreicher in Not

Ferner fuhren jede Menge Mannschaftsbusse in allen Größen vor, es wurden Hundertschaften an Polizisten aus den Bundesländern nach Wien gebracht. Nicht alle fanden gleich zum Einsatzort, ein paar Busse aus Oberösterreich hatten sich verfahren.

Leider gab es keine Marine zu sehen, die den Punks den Fluchtweg über den Donaukanal hätte abschneiden können. Aber 1700 Beamte hatten die Lage auch so gut im Griff. (Michael Völker, DER STANDARD, 1.8.2014)