Larissa Marolt grillt im Kreise von Horst Lichter und Christina Stürmer.

Foto: ZDF/Norman Kalle

Gar keine so gewagte These: Larissa Marolt hat nicht deshalb so viele Fans, weil sie blond und sehr verhaltensauffällig ist, sondern, weil sie so eine hervorragende Identifikationsfigur abgibt. Wer unter Eltern, Lehrern oder Vorgesetzten leidet, konnte sich von Larissa vertreten fühlen, als sie unter der Knute von Heidi Klum bei "Germany's Next Topmodel" stand.

Allen, die das Gefühl haben, sie müssten eine Krot nach der anderen fressen, dürfte ihre Vorstellung im Dschungelcamp gefallen haben. Am Samstag bot sich Larissa gleich auf zwei Sendern als Projektionsfläche an: auf ZDF in "Die große Grillshow", auf ProSieben in Schlag den "Star im Duell" mit Moderatorin Annica Hansen.

In der Grillshow kämpfte die Kärntnerin an der Seite von Barbara Wussow und Christina Stürmer für Österreich, gegen Deutschland und die Schweiz - und vor allem gegen eine völlig krude Veranstaltung. Ausrufe wie "Mein Steak ist rosa" ernteten tosenden Applaus, Aussagen wie "Das Fleisch ruht in sich" durften straflos getätigt werden, und zum Schluss machte Mirjam Weichselbraun die denkwürdige Feststellung: "Endlich hat die Schweiz auch mal was gewonnen." Österreich lag immerhin vor Deutschland, so war auch ein zweiter Platz gut genug.

Dass Larissa recht zurückhaltend blieb, war nicht das Problem - eher, dass sie auch bei den Wettbewerben in der ProSieben-Show nicht weiter auffiel. Kontrahentin Hansen siegte unverdient, da ohne nennenswerten Widerstand. Nun kann Marolt auch noch als Ikone der ewig Zweiten herhalten. Und wie hörte man in der Grillshow so treffend von den kochenden Freunden Andi und Alex: "Der größte Gewinner war der Zuschauer. Der hat was erlebt." (Andrea Heinz, DER STANDARD, 04.08.2014)